Blitzeis: Zahlreiche Unfälle

Von Thorsten Gütling, und Kerstin
60 Unfälle gab es in Oberfranken in der Nacht zum 23. Dezember. Der Grund: Blitzeis. Foto: Archiv Foto: red

Über 27 Verkehrsunfälle und ein Schaden von über 50.000 Euro, das ist die vorläufige Bilanz des Blitzeises am Vorweihnachtstag in Bayreuth und der Region. Der Stadtbauhof meldet, dass selbst Müllfahrzeuge mit Schneeketten "kreuzweise durch die Gegend rutschen".

 
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Wie das Polizeipräsidium Oberfranken mitteilt, kam es in ganz Oberfranken in der Nacht zu über 60 Verkehrsunfällen, weil Regen und Kälte die Straßen in gefährliche Rutschbahnen verwandelt hatte. 27 Mal hat es alleine in Stadt und Landkreis Bayreuth sowie im Raum Kulmbach gekracht. Die Unfälle ereigneten sich allen voran in Seitenstraßen, heißt es bei der Polizei auf Nachfrage. Entsprechend glimpflich gingen die Unfälle in den allermeisten Fällen auch aus. Eine Person hat sich leicht verletzt, in 26 Fällen handelt es sich lediglich um Blechschäden. Der Schaden beläuft sich auf rund 50.000 Euro.

34 Patienten in der Notaufnahme in Bayreuth

Wie Frank Schmälzle, Pressesprecher der Klinikum Bayreuth GmbH, sagte, kamen zwischen 0 und 6 Uhr 34 Patienten in die Notaufnahme des Klinikums. „Alles chirurgische Fälle, kein einziger internistischer“, sagt Schmälzle. Normal seien in dieser Zeit 15 Patienten. „Aktuell“, sagt Schmälzle gegen 8.30 Uhr, „sind 15 Patienten in der Notaufnahme. Auch alles chirurgische Fälle.“ Menschen, die sich bei Stürzen auf Glatteis Verletzungen zugezogen haben. 

Auch die Zentrale Notaufnahme des Klinikums Kulmbach hatte mit Glatteis-Opfern alle Hände voll zu tun. Wie viele und ob schlimme Fälle darunter, konnte bis zum Nachmittag niemand sagen.

Zwölf Verletzte in ganz Oberfranken

Oberfrankenweit kamen zwölf Personen zu Schaden. Sechs in ihren Autos, sechs weitere, weil sie zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs waren und stürzten.

Kulmbacher bleiben in Gaststätte stecken

Zahlreiche Fahrzeuge blieben an Steigungen hängen und konnten ihre Fahrt erst nach eintreffen der Streufahrzeuge fortsetzen.Ihren Aufenthalt ungeplant verlängern mussten die Besucher einer Gaststätte am Kulmbacher Festungsberg. Sie konnten erst wieder nach Hause, als die steile Zufahrt gestreut war.

Drei Unfälle auf den Autobahnen, keine Verletzten

Drei Unfälle wegen Glätte bei überfrierender Nässe mussten Streifen der Verkehrspolizei Bayreuth in der Nacht zum Freitag aufnehmen. Zunächst kam ein 51-jähriger Fürther mit seinem Opel auf der Fahrt nach Bayreuth an der Ausfahrt Schirradorf ins Schleudern. Das Fahrzeug schlug in die Mittelschutzplanke ein und kam schließlich totalbeschädigt auf dem Standstreifen zum Stehen.

Zwischen dem Parkplatz Sophienberg und der Ausfahrt Bayreuth-Süd kam kurze Zeit später ein 34-jähriger Württemberger mit seinem Renault nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte in die Schutzplanke. Schließlich verlor eine 43-jährige Schweizerin auf der Fahrt in Richtung Süden bei Bayreuth die Kontrolle über ihren Toyota und krachte in die Betonleitwand. Alle drei Fahrer blieben unverletzt. Sie erhalten in den nächsten Tagen Bußgeldbescheide wegen der nichtangepassten Geschwindigkeit. Es entstand ein Schaden von 15.000 Euro. 

Sechs Unfälle in Kulmbach - ein Verletzter

Die Kulmbacher Polizei musste in der Nacht von Donnerstag auf Freitag insgesamt sechs Mal ausrücken, weil mehrere Autofahrer chancenlos gegen das Glatteis waren. Schäden in fünfstelliger Höhe und eine verletzte Person sind die vorläufige Bilanz.

Gegen 22:45 Uhr verständigte ein Mann die Polizei, weil er mit seinem Auto bei Schrittgeschwindigkeit gegen ein Verkehrszeichen gerutscht war. Hier hielt sich der Schaden noch in engen Grenzen, ähnlich wie bei den folgenden drei Unfällen. Weniger glimpflich ging gegen 3 Uhr morgens die Rutschpartie eines Bayreuther Lkw-Fahrers ab. Bei der Anlieferung an einem Mainleuser Autohaus verlor er trotz geringer Geschwindigkeit die Kontrolle über seinen Laster und dieser rutschte seitlich gegen drei zum Verkauf stehende Autos. Der hierbei entstandene Schaden beläuft sich einer ersten Schätzung zufolge auf rund 14.000 Euro. Während bei diesen Unfällen glücklicherweise keine Personen zu Schaden kamen, war gegen 5.20 Uhr doch noch ein Verletzter zu beklagen. Ein 32-jähriger Kronacher prallte mit seinem VW in Mainleus gegen ein Brückengeländer, anschließend überfuhr er noch ein Verkehrszeichen. Der Mann kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus, sein Auto musste abgeschleppt werden. Die vorläufige Schadensbilanz der Polizei beziffert sich auf rund 30.000 Euro.

In Hof kam es glättebedingt zu 13 Unfällen in der Nacht, teilt die Polizei mit. Verletzt wurde glücklicherweise dabei niemand, die Höhe des Blechschadens konnte die Polizei zunächst nicht beziffern. Auch aus Naila wurde ein Unfall gemeldet. Hier rutschte eine Frau mit ihrem Wagen die Einfahrt herunter und prallte mit einem anderen Auto zusammen. Niemand wurde verletzt, es entstand ein Schaden von 3.000 Euro.

Bauhof ist mit 150 Mann im Einsatz

„Wir sind mit Mann und Maus draußen“, sagt der Leiter des Stadtbauhofs, Bernd Sellheim gegen 9.30 Uhr auf Anfrage unserer Zeitung. 150 Mann, vom Handstreuer bis zum Fahrer der Streufahrzeuge sind unterwegs, die ersten seien nachts um 2.30 Uhr ausgerückt, sagt Sellheim. „Donnerstagabend haben fünf Mann eine Kontrollfahrt gemacht, da war noch nichts im Stadtgebiet. Die Meldung, die wir bekommen haben, besagte, dass wir gegen 3 Uhr Blitzeis bekommen würden, das sich bis 5 Uhr wieder auflösen sollte. Das ist so leider nicht eingetreten. Deshalb hatten wir auch ein Problem. An irgendetwas muss man sich ja halten“, sagt Sellheim. Allerdings: „Wir hätten kaum etwas dagegen tun können.“ Denn das Eis war auf den Straßen und Gehwegen bis zu fünf Millimeter stark. Die Streufahrzeuge hätten in den ersten Runden die Straßen der Priorität eins und zwei abgefahren, also die Haupteinfallstraße und die wichtigsten Straßen der Stadt, „dann kamen die Wohnsammelstraßen. Wenn es noch nötig werden sollte, fahren wir ausnahmsweise auch noch die Straßen in den Wohngebieten ab, die normalerweise nicht gestreut werden“, sagt Sellheim.

Müllfahrzeuge rutschen trotz Schneeketten

Der Stadtbauhof sei selbst Opfer des Blitzeises, das Bayreuth in der Nacht mehr oder weniger lahmgelegt hat: „Die Müllfahrzeuge, die ja Ketten drauf haben, rutschen trotzdem kreuzweise durch die Gegend.“ Deshalb bittet die Stadt die Bayreuther, die Wege zu den Mülltonnen, die heute geleert werden, zu streuen, damit die Mitarbeiter des Stadtbauhofs, die die Tonnen bereitstellen müssen, nicht auf dem Weg zu den Mülltonnen stürzen. Laut Sellheim sollen die Temperaturen am späteren Vormittag steigen. Damit soll sich die Lage in der Stadt wieder entspannen.

Wie Jan Koch, der Pressesprecher der Stadtwerke, auf Anfrage sagte, hat sich die Situation im Stadtverkehr wieder entspannt, „die Busse fahren wieder alle ganz normal“.

Alle Hände voll zu tun für den Stadtbauhof

„Wir sind mit Mann und Maus draußen“, sagt der Leiter des Bayreuther Stadtbauhofs, Bernd Sellheim gegen 9.30 Uhr auf Anfrage unserer Zeitung. 150 Mann, vom Handstreuer bis zum Fahrer der Streufahrzeuge sind unterwegs, die ersten seien nachts um 2.30 Uhr ausgerückt, sagt Sellheim. „Gestern Abend haben fünf Mann eine Kontrollfahrt gemacht, da war noch nichts im Stadtgebiet. Die Meldung, die wir bekommen haben, besagte, dass wir gegen 3 Uhr Blitzeis bekommen würden, das sich bis 5 Uhr wieder auflösen sollte. Das ist so leider nicht eingetreten. Deshalb hatten wir auch ein Problem. An irgendetwas muss man sich ja halten“, sagt Sellheim.

Allerdings: „Wir hätten kaum etwas dagegen tun können.“ Denn das Eis war auf den Straßen und Gehwegen bis zu fünf Millimeter stark. Die Streufahrzeuge hätten in den ersten Runden die Straßen der Priorität eins und zwei abgefahren, also die Haupteinfallstraße und die wichtigsten Straßen der Stadt. „Dann kamen die Wohnsammelstraßen. Wenn es noch nötig werden sollte, fahren wir ausnahmsweise auch noch die Straßen in den Wohngebieten ab, die normalerweise nicht gestreut werden“, sagt Sellheim.

Der Stadtbauhof sei selbst Opfer des Blitzeises, das Bayreuth in der Nacht mehr oder weniger lahmgelegt hat: „Die Müllfahrzeuge, die ja Ketten drauf haben, rutschen trotzdem durch die Gegend.“ Deshalb bittet die Stadt die Bayreuther, die Wege zu den Mülltonnen, die heute geleert werden, zu streuen, damit die Mitarbeiter des Stadtbauhofs, die die Tonnen bereitstellen müssen, nicht auf dem Weg zu den Mülltonnen stürzen. Laut Sellheim sollen die Temperaturen am späteren Vormittag steigen. Damit soll sich die Lage in der Stadt wieder entspannen.

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