Keine zwei Stunden später, kurz vor Mitternacht. Landrat Hermann Hübner, der gerade von einem Termin nach Hause kam, erhält eine Mail der Diebe auf sein Handy. Er sollte eigentlich am Sonntag dabei sein, wenn der Maibaum auf der Gartenschau aufgestellt wird. Als die Diebe ein Beweisfoto schicken, war guter Rat teuer. Tja, jetzt muss der Landrat sich etwas einfallen lassen. Gesagt. Getan. Die Gruppe vereinbart eine ordentliche Brotzeit für alle und einen Termin am Sonntagmorgen, an dem sie den Baum zurückbringen. "Uns geht es nicht in erster Linie um die Auslöse, sondern um den Spaß", sagt einer von ihnen. "Ich kannte nur einen aus Bindlach", so der Landrat, andere der Gruppe seien aus Laineck oder dem Weidenberger Raum gewesen. "Die haben das professionell gemacht, trotz Security auf dem Gelände", so Hübner anerkennend. Er spricht von einer "schönen und freundschaftlichen Geschichte, wir haben uns gefreut, dass wir so wichtig genommen werden." Die Auslöse, eine Brotzeit für jeden der Diebe, teilt er sich mit dem Pegnitzer Bürgermeister. Mit rund 400 Gästen, darunter fünf der Diebe, konnte somit die Maibaumaufstellung am Sonntag um 14 Uhr planmäßig über die Bühne gehen. Unter den Gästen habe sich das Malheur schnell herumgesprochen, "ich habe nur Zustimmung gehört, dass bei uns noch das Brauchtum so gepflegt wird."