Bindlach: Schlechte Chancen für Drogerie

Von Moritz Kircher
Der Bayreuther Projektentwickler Harry Krause will in Bindlach einen Drogeriemarkt bauen. Einer Zufahrt über die Tankstelle verweigert der Gemeinderat aber die Zustimmung. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Bindlach und Rossmann – das nimmt offenbar kein gutes Ende. Die Drogeriekette wollte mit einer Filiale am Ortseingang bei der Jet-Tankstelle ansiedeln. Doch wie die Zufahrt zum Markt geregelt werden sollte, passt dem Gemeinderat nicht. Er stimmte mit 12:7 Stimmen gegen das Konzept. Auch das Landratsamt äußerte Bedenken.

 
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Von Bayreuth über die Staatsstraße (ehemals B 2) kommend, sieht die Situation am Ortseingang von Bindlach für den Laien gar nicht so kompliziert aus. Hinter der Tankstelle am Kreisel gibt es viel freie Fläche. In direkter Nachbarschaft zur Jet wollte ein Investor aus Bayreuth eine Rossmann-Filiale ansiedeln. Eine Drogerie gibt es in Bindlach noch nicht.

Investor ist der Bayreuther Projektentwickler Harry Krause

Aber der Teufel steckt im Detail. Der Bereich bei der Tankstelle ist im Flächennutzungsplan als sogenannte Sondernutzungsfläche für Tankstellen festgelegt. Ursprünglich wollte die Gemeinde dem Tankstellenbetreiber damit die Möglichkeit offen halten, zu erweitern – mit einer Waschanlage oder Werkstatt. Zu dieser Nutzung ist es allerdings nie gekommen.

Investor ist der Bayreuther Projektentwickler Harry Krause. Er hatte bereits im März vergangenen Jahres seine Pläne für eine Rossmann-Filiale im Gemeinderat vorgestellt. Krause war es auch, der die Tankstelle gebaut und dafür 5000 Quadratmeter Grund von der Gemeinde gekauft hat.

Gemeinderat und Landratsamt befürchten Verkehrsprobleme

Davon sind jetzt noch rund 3000 Quadratmeter übrig. Genug Platz für eine 670 Quadratmeter große Rossmann-Filiale und 25 Parkplätze. Das war die Idee. Die Zufahrt zum Drogeriemarkt sollte über die Tankstelle erfolgen. Diesen Plan stellte Architekt Max Küfner aus Bindlach am Montagabend im Gemeinderat vor.

Doch damit seien Verkehrsprobleme zu erwarten, heißt es in einer Stellungnahme des Landratsamtes, die im Gemeinderat verlesen wurde. „Das ist auch meine Meinung“, sagt Bürgermeister Gerald Kolb auf Nachfrage des Kuriers. Ihm gehe es „einzig und allein um die Sicherheit der Zufahrt zu dieser Einrichtung“, hatte Kolb am Montag im Gemeinderat gesagt.

Letzte Chance: Erschließung über die Brandgasse

Wäre noch die Möglichkeit einer eigenen Zufahrt zum Drogeriemarkt direkt auf die Staatsstraße. Doch auch hier äußern Behörden und der Gemeinderat Sicherheitsbedenken. Aus verschiedenen Fraktionen wurde mehrfach die Absicht geäußert, dort einen Gehweg zu bauen, der aber offenbar mit einer möglichen Ausfahrt für den Drogeriemarkt nicht in Einklang zu bringen sei.

Bleibt noch eine kleine Chance über eine dritte Variante, für die wohl auch der Gemeinderat grünes Licht geben würde: eine Erschließung des Grundstücks über die Brandgasse, die hinter der Tankstelle von der Leuschnitzstraße abzweigt. Um den Ausbau der Brandgasse zu ermöglichen, müssten aber zuerst neue Grundstücke erworben werden.

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