Bindlach: Feuerwehr-Kommandant gestorben

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Der Kommandant der Bindlacher Feuerwehr starb mit nur 44 Jahren. Foto: red Foto: red

Wieder trifft die Feuerwehr ein schwerer Verlust in den eigenen Reihen: Am Dienstagmorgen starb der Erste Kommandant der Bindlacher Wehr, Markus Strobel. Seine eigenen Kameraden trugen ihn aus seinem Haus. Er wurde nur 44 Jahre alt und hinterlässt eine Frau und fünf Kinder. 

 
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6.45 Uhr, Dienstagmorgen, Tag der Deutschen Einheit. Die Feuerwehr Bindlach bekommt einen Einsatzbefehl: Eine Person litt unter akuter Atemnot, der Rettungsdienst brauchte die Feuerwehr als Tragehilfe. Ein Routineeinsatz. Die Adresse: Das Haus des Ersten Kommandanten.

Markus Strobel war seit 2012 der Erste Kommandant der Bindlacher Wehr und der federführende Kommandant aller ihrer sechs Ortswehren. Er war damals in große Fußstapfen getreten, als er die Nachfolge von Roland Köhler angetreten ist, eines Kommandanten, der sehr lange der Bindlacher Wehr vorstand. „Die hat er sehr gut ausgefüllt“, sagt Klaus-Dieter Jaunich, der Vorsitzende der Feuerwehr. Es sei ein reibungsloser Vollzug bei Amtsübergabe gewesen, und das nach einer derart langen Zeit, die der Vorgänger im Amt war.

Die Feuerwehrkollegen, die ihren Kameraden am Dienstagfrüh gegen 7 Uhr aus dem Haus tragen mussten, wurden von einem Kriseninterventions-Team versorgt. Sie alle begleiteten den Schwerkranken ins Klinikum Bayreuth, wo sie in voller Einsatz-Montur im Aufenthaltsraum des Roten Kreuzes warteten. „Bis zum Schluss haben wir gebetet und gehofft“, sagt Jaunich, „aber keine Chance“. Strobel verstarb noch im Klinikum. Nach Informationen des Kurier war er vorher nicht krank. Die Ursache, warum plötzlich akute Atemnot eingetreten war, ist nicht bekannt.

Strobel, der als Heizungsbauer gearbeitet hatte, hinterlässt eine Frau und fünf Kinder im Alter zwischen einem dreiviertel Jahr und 15 Jahren. Der Chef der Wehr versprach, die Wehr werde Srobels Familie unterstützen. „Das sind keine leeren Worte.“

Sein größter Traum: Feuerwehrhaus bauen

Strobels erste Periode von sechs Jahren als Kommandant wäre im nächsten Jahr abgeschlossen gewesen. Alle seien davon ausgegangen, dass er noch eine weitere Amtszeit anhängt. „Wir waren davon überzeugt, er macht’s“, sagt Jaunich. Sein großer Traum war es, noch ein Feuerwehrhaus zu bauen.

Strobel galt als sehr hilfsbereit in der Wehr, aber auch einer, der seinen „Kopf durchsetzte“. Das sei auch wichtig, sagt Jaunich, denn bei einem solchen Posten könne man nicht lange diskutieren. Strobel aber habe es geschafft, dass ihn auch die älteren Semester akzeptiert hätten. Einer seiner größten Einsätze war der Großbrand in einer Schweinemastanlage im Bindlacher Ortsteil Röthelbach. Strobel war mit seinen Wehren drei Tage lang im Einsatz.

Es ist bereits der vierte Schicksalsschlag, den die Feuerwehren der Region in ihren eigenen Reihen verkraften müssen. Im Sommer starb die 18-jährige Tochter des Fichtelberger Kommandanten bei einem Autounfall, wenige Wochen später starb ein Feuerwehrmann bei einer Übungsfahrt mit dem Einsatzwagen in Coburg. Am 21. September verstarb der langjährige frühere Kommandanten und Zugführer des vierten Löschzuges Bischofsgrün, Horst Illing, der am Montag beerdigt wurde. Auch er stand als aktiver Zugführer noch im aktiven Dienst der Wehr Bischofsgrün.

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