Cornelia Göhring und Daniel Hildermann arbeiten im neu eingerichteten Bildungsbüro und erstellen einen Bildungsplan für die Stadt Bayreuth: Das macht das Bildungsbüro

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Cornelia Göhring und Daniel Hildermann leiten das neue Bildungsbüro der Stadt Bayreuth. Sie arbeiten eng mit mehreren Ämtern zusammen. Foto: Eric Waha Foto: red

Bayreuth ist gut aufgestellt, was das Thema Bildung angeht. Schulen. Bildungseinrichtungen. Universität. Alles da. Die große Frage ist: Haben alle Menschen in Bayreuth auch zu der Zeit, zu der sie es bräuchten, Zugang zu der Art von Bildung oder Weiterbildung? Um das herauszufinden, um die Bildungsanbieter zu vernetzen und ihre Arbeit zu verbessern, gibt es jetzt ein Bildungsbüro. Cornelia Göhring und Daniel Hildermann sind die beiden Bildungsmanager der Stadt.

 
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Was man in Bayreuth finde, sei für eine "Stadt dieser Größe großartig", sagt Cornelia Göhring (30) am Donnerstag im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie weiß, wovon sie spricht, denn sie ist in Bayreuth aufgewachsen, hat hier ihr Abitur gemacht, studiert und ist dann in die Welt gezogen. In London hat sie gelebt, in Berlin. Jetzt ist sie zurück, möchte "ein Stück von dem zurückgeben, was ich gelernt habe", sagt sie. Lernen ist ein wichtiges Stichwort. Denn das Ziel des Projekts "Bildung integriert", über das das Bildungsbüro vom Bundesforschungsministerium und über den Europäischen Sozialfonds (ESF) für erst einmal drei Jahre gefördert wird, ist: Lebenslanges Lernen zu gewährleisten.

Aufbau auf der Bildungsregion, aber nur für die Stadt

Das Bildungsbüro baut auf dem Siegel auf, das Stadt und Landkreis Bayreuth im Sommer 2015 bekommen haben. Seitdem können sich Stadt und Landkreis Bildungsregion nennen. "Leider allerdings hat das Ministerium eine gemeinsame Bewerbung von Stadt und Landkreis ausgeschlossen. Es wird nur eine Einzelkommune gefördert. Auf Projektebene werden wir uns aber ergänzen und austauschen", sagt Matthias Mörk von der Wirtschaftsförderung der Stadt. Die Wirtschaftsförderung ist ebenso Ansprechpartner und Vernetzungspunkt für Göhring und Hildermann wie das Stadtjugendamt, das Schulamt und die Volkshochschule. Das Bildungsbüro ist im Sozialreferat angesiedelt, hier laufen die Fäden zusammen.

Die Aufgaben: "Umfangreich"

Die Aufgaben für Göhring und Hildermann: "Umfangreich", sagt Cornelia Göhring. "Um ein Bildungsmanagement aufbauen zu können, müssen wir die Daten und Kennzahlen im Bildungsbereich erfassen." Von Schulen über Weiterbildungseinrichtungen, die Jugendhilfe bis hin zur beruflichen Bildung reicht das Spektrum. Alle Daten, die die Bildungsmanager sammeln, die seit September dabei sind, sich einen Überblick zu verschaffen, sollen in einen Bildungsbericht müden, der bis Ende des Jahres in einer ersten Fassung vorgelegt werden soll. Als Grundlage für eine Fortschreibung. "Wir wollen die Zusammenarbeit der Anbieter stärken. Und die Jugendhilfeplanung mit der Schulentwicklungsplanung abstimmen, um Angebote verbessern zu können", sagt die 30-Jährige. "Bitter nötig" nennt Peter Krodel von Jugendamt, "dass wir auf dem Weg fachplanerische Unterstützung bekommen. Denn wir können dann mit verlässlichen Zahlen wesentlich besser agieren als mit statistischem Zahlenmaterial, das drei, fünf oder sieben Jahre alt ist. So können wir deutlich besser die Gesamtsozialplanung machen."

Schulentwicklungsplan, der vorwärts, nicht rückwärts denkt

Gleiches gelte für den Schulentwicklungsplan, den die Bildungsmanager schreiben sollen. "Bislang gibt es einen Schulbericht, der den Status quo abbildet", sagt Matthias Mörk. Ein Bericht, der rückwärts gewandt ist. Der Schulentwicklungsplan "geht aber nach vorn". Der Bericht soll nicht nur die Entwicklung der Schülerzahlen abbilden, er soll zeigen, wie sich "Klassenanzahl und Raumkonzeptplanung entwickeln werden und müssen, wie die Medien- und Fachausstattung sein muss, wie es um die Kompetenzen der Lehrer bestellt ist", wenn es um den Umgang mit neuen Technologien geht, sagt  Daniel Hildermann (33), der aus der Bodenseeregion kommt und in Erlangen studiert hat. Weiterer Baustein des Schulentwicklungsplans: "Wie muss die Mittagsbetreuung gestaltet sein, welche Konzepte und Angebote braucht es für die Zukunft?"

Bildungskonferenz mit allen Entscheidern

"Es soll jedes Jahr eine Bildungskonferenz stattfinden, bei der die entsprechenden Entscheidungsträger am Tisch sitzen. Ämter, Schulen, die Einrichtungen, die Bildung anbieten", sagt Beatrix von Guaita, die Leiterin der Volkshochschule. Wenn der Bildungsbericht fertig ist, soll der Stadtrat "in die Gremienarbeit" einsteigen können, wie Cornelia Göhring sagt. "Denn es geht darum, aufzuzeigen, ob die Menschen in Bayreuth Zugang zu den Angeboten haben. Und ob die Angebote zur richtigen Zeit da sind. Wenn man eine Datengrundlage hat, dann ist das ein starkes Argument, das belegt, ob und wo Handlungsbedarf ist." 

Vernetzung in ganz Nordbayern

Die Bildungsmanager arbeiten eng mit den Bildungsmanagern anderer Kommunen, die es unter anderem in Bamberg, Forchheim, Coburg Nürnberg, Erlangen und Fürth gibt, zusammen.

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