Die Folge: „Viele Völker gingen zu klein in den Winter und haben ihn nicht überlebt“, erklärt Heßberg. Für das kommende Jahr sind die Imker nun gewappnet – sie können unter Umständen im Herbst noch einmal Honig ernten, oder müssen auch im Herbst noch mehr Platz in den Bienenstöcken anbieten.
Es gibt nicht genug Bienen im Land
Für eine ausreichende Bestäubung aller blühenden Pflanzen und damit den Erhalt unserer Kulturlandschaft gebe es zurzeit nicht genug Bienen im Land, sagt von Heßberg. Ende der 60er Jahre habe es noch doppelt so viele Bienenvölker gegeben. Inzwischen arbeite im Landkreis Bayreuth nur noch einen einziger Berufsimker, alle anderen betreiben die Imkerei als Hobby. „Dann sind 20 Völker schon richtig viel.“ Angst vor dem Aussterben der Imkerei müsse aber niemand haben.
Imkern – ein neuer Trend
„Seit einigen Jahren wird die Imkerei femininer und urbaner“, sagt von Heßberg. Immer mehr Bienenstöcke gebe es auf Balkonen, Flachdächern und Schrebergärten im Stadtgebiet. „Als ich Vorsitzender des Bayreuther Imkervereins wurde, betrug das Durchschnittsalter der Mitglieder 79. Inzwischen liegt es bei unter 60“. Tendenz fallend. „Im Moment ist das Imkern ein echter Trend“, bestätigt auch die Mistelbacherin Christine Dewenter, seit über 30 Jahren Imkerin, die für den Imkerverein Mistelbach zahlreiche Jungimker ausgebildet hat.
„Es ist allerdings so, dass die, die jetzt anfangen, darunter auch viele Studenten, nicht so eine Vielzahl an Völkern wollen“, sagt auch Dewenter. Die gute Ausbildung sei extrem wichtig, vor allem was die Behandlung der Varoa –Milbe angeht. Denn ein vernachlässigter Bienenstock könne dazu führen, dass sie bei den Nachbarn wieder eingeschleppt wird.
Patenschaften für Jung-Imker
Aus diesem Grund bekommen Neu-Imker Patenschaften. „Eine gute Sache“, findet der Forkendorfer Ben Gilfedder, der vor vier Jahren die Ausbildung bei Dewenter gemacht hat. „Da kann man einfach mal anrufen, wenn eine Frage auftaucht, oder bekommt Hilfe.“ Vor allem als einmal eine seiner Königinnen gestorben ist und die meisten Bienen des Volkes mit ihr, war er über Rat und Hilfe sehr froh. Gilfedder hat inzwischen drei Bienenstöcke. Zwei im eigenen Garten, einen an seinem Arbeitsplatz, dem Institut für Geoökologie der Universität Bayreuth.
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