Ausstellung über Hummeln im Creußener Rathaus Bienen im Pelz

Von Ralf Münch
Ausstellung "Hummeln - Bienen im Pelz" im Creußener Rathaus. Foto: Ralf Münch Foto: red

Man sieht sie bereits wieder: die Hummel. Wo für Bienen ein breites Interesse besteht, verhält es sich bei dem dicken Brummer allerdings anders. Die Vorsitzende der Ortsgruppe Creußen des Bundes Naturschutz, Marianne Abel: „Brechen wir eine Lanze für die Hummel.“ Um Informationen über diese Tierart zu liefern, hat der BN nun eine Ausstellung organisiert.

 
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Bis 14. April kann sich die Bevölkerung im neuen Rathaus zu den üblichen Öffnungszeiten über die Kerbtiere informieren. „Hummeln – Bienen im Pelz“ heißt diese Ausstellung, in der Aufklärungsarbeit bezüglich des Brummers geleistet wird.

Zwei Schautafeln

Informationen gibt es über die verschiedenen Arten, zur Bedrohung, welche Funktion sie haben, über ihren Lebensraum oder auch wie man sie schützen kann – zwei Schautafeln sind direkt auf Creußen bezogen.

Das Thema der Hummel liegt Abel am Herzen: „Der Lebensraum für bestäubende Insekten hat sich verschlechtert. Weil sich unsere Landwirtschaft in den vergangenen 50 Jahren stark verändert hat. Ackerflächen werden zusammengelegt, natürliche Standortunterschiede werden durch Düngung und Entwässerung verringert, Baumgruppen und Hecken wurden gerodet, bunt blühende Mähwiesen sind selten geworden.“ Das sind nur einige der Faktoren, weshalb es dem Tier alles andere als gut geht. Im Gegensatz zur Biene, über deren Wichtigkeit immer wieder informiert wird und für die extra Blühwiesen angelegt werden, hat es da die Hummel schwieriger. Sie hat keinen Protegé – der Beschützer fehlt und von den über 40 Hummelarten in Deutschland gilt weniger als die Hälfte noch als ungefährdet.

Effiziente Tiere

Dabei sind die Hummeln im Vergleich zu anderen Bestäuberinsekten sehr effiziente Tiere. Zum Beispiel haben sie ein hohes Arbeitstempo. Sie können doppelt so viele Blüten pro Minuten besuchen wie Bienen. Aufgrund ihrer Körpergröße können sie mehr Gewicht tragen, wodurch die Ausflugszeiten höher sind. Außerdem kommen sie aufgrund ihrer Körpergröße im Vergleich zu kleineren Insekten intensiver mit Staubgefäßen und Blütenstempel in Berührung.

„Wir schneiden uns ins eigene Fleisch, wenn wir keine Rücksicht auf die Tiere nehmen und ihnen immer mehr Lebensraum wegnehmen“, so Abel weiter. Man gibt in der Ausstellung Tipps für Privatpersonen, wie man seinen Garten mit geringen Mitteln so umgestalten kann, dass der zu einen kleinen Paradies für Insekten werden kann. Aber Landwirte berät der Bund Naturschutz.

Gespräch mit Landwirten

Das ist auch wichtig. Denn die landwirtschaftlich genutzten Flächen werden meistens gemäht, bevor überhaupt etwas blühen konnte. „Das ist ja auch völlig zu verstehen. Dennoch suchen wir immer das Gespräch mit Landwirten. Etwa um Flächen zu finden, die nicht mehr wirtschaftlich genutzt werden“, erklärt Marianne Abel weiter. Auf einen Erfolg weist die Naturschützerin hin: „Wir sind gerade in Gespräch mit einem Landwirt. Er hat eine Fläche die er eventuell zu Verfügung stellen könnte. Wir stellen das Saatgut für die Blühwiese und er mäht sie dann nur einmal im Jahr. Das ist doch eine schöne Sache. Für uns und für die Tiere.“