Bezirksliga: Creußener überraschen

Mit aufmerksamer Defensivarbeit neutralisierten sich TSV Mistelbach und ZV Thierstein über weite Strecken. Hier
gelang es Max Geßlein (Mitte) nicht, Radek Svehla (links) mit einem Trick zu überraschen. Foto: Alex Müller Foto: red

Ein überraschender Schritt zum Klassenerhalt in der Bezirksliga Ost ist dem FC Creußen gelungen: Der Tabellenvorletzte gewann mit 2:0 beim bisher drittplatzierten SV Poppenreuth, der sich dabei gleich drei Platzverweise einhandelte. Auch der BSC Bayreuth-Saas, der TSV Neudrossenfeld II und der TSV Kirchenlaibach feierten Siege.

 
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Dieses Ergebnis passte zu einem Spieltag, an dem nur eine der acht Begegnungen mit einem Heimsieg endete. Je drei Auswärtspunkte holten auch Spitzenreiter BSC Bayreuth-Saas mit 2:0 beim TSV Thiersheim, der TSV Kirchenlaibach, der mit 3:2 beim Schlusslicht TuS Schauenstein auf den dritten Platz vorrückte, und der TSV Neudrossenfeld II, der mit 3:1 beim VfB Kulmbach den Abstand zum Tabellenende ausbaute. Eine Punkteteilung gab es am Rande der Gefahrenzone beim 1:1 zwischen TSV Mistelbach und ZV Thierstein.

SV Poppenreuth – FC Creußen 0:2 (0:1)

Der Ausfall von drei erkrankten Spielern kann eine der schwächsten Saisonleistungen des SV Poppenreuth nicht erklären. Außer einem Abseitstor von Sladecek hatten die Gastgeber in der ersten Halbzeit nicht viel zu bieten. Der FC Creußen hatte die besseren Chancen, aber sein Führungstor kam glücklich zustande, weil der Ball bei einer Rückgabe zu SV-Torwart Martinec versprungen war. In der 52. Minute sah der einheimische Schlussmann die Gelb-Rote Karte (und war damit sogar noch gut bedient), weil er zum zweiten Mal beim Herauslaufen zu spät gekommen war. In Überzahl kamen die Creußener zum 2:0 und gerieten dann nicht mehr in Gefahr, zumal noch ein zweiter Poppenreuther vom Platz gestellt wurde: Koch hatte sich an der Außenlinie behandeln lassen und war dann ohne Anmeldung aufs Spielfeld zurückgekehrt. Nach Spielende holte sich dann auch noch Peroutka eine Rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung ab.
Tore: 0:1 Krauß (19.), 0:2 Gashi (60.).
Gelb-Rote Karten: Martinec (52.), Koch (71.); Rote Karte: Peroutka (nach Spielende; alle Poppenreuth).

TSV Thiersheim – BSC Bayreuth-Saas 0:2 (0:1)

Der Tabellenführer trat von Beginn an sehr selbstbewusst und spielstark auf. Mit schnell vorgetragenen Angriffen sorgten die Gäste immer wieder für Gefahr und verdienten sich die Führung: Nach einer Ballstafette im Strafraum, ließ Scherm dem Thiersheimer Torwart Brtva aus zwölf Metern keine Chance. Dann kamen aber die Platzherren besser ins Spiel und auch zu guten Chancen. BSC-Torwart Tscheuschner verhinderte den Ausgleich mit einer Glanzparade bei einem 20-m-Schuss von Hudecek (20.). Zudem forderten die Thiersheimer vergeblich einen Foulelfmeter (35.). In der zweiten Halbzeit lockerten die Gastgeber allmählich ihre Abwehr. So ergaben sich immer mehr Konterchancen für die schnellen BSC-Stürmer, die aber nicht konsequent genutzt wurden. So ließ das zweite Tor für die Bayreuther bis zur Nachspielzeit auf sich warten.
Tore: 0:1 Scherm (15.), 0:2 H. Greef (92.).

VfB Kulmbach – TSV Neudrossenfeld II 1:3 (1:1)

In einer von Taktik geprägten Partie setzte sich letztlich die abgeklärtere Mannschaft durch. Zunächst konzentrierten sich beide Teams auf die Defensive und ließen nicht viel zu. So fiel das 0:1 aus heiterem Himmel durch einen Handelfmeter. Ebenso überraschend war der Ausgleich unmittelbar vor der Pause durch einen strammen Freistoß. Auch der zweite Abschnitt blieb zerfahren und bot nicht viele Höhepunkte. Zwar erspielte sich der VfB Kulmbach ein leichtes optisches Übergewicht, aber wirklich zwingend wurde es nicht. Im Gegenteil: Als der Neudrossenfelder Kuehnert im Strafraum nicht konsequent genug angegriffen wurde, erzielte dieser nach seinem Solo die Führung für die Gäste. Auch beim 1:3 bekam derselbe Spieler zu viele Freiheiten im Strafraum und nutzte das konsequent. Danach verstärken die Kulmbacher zwar ihre Bemühungen in der Offensive, aber eine Wende gelang nicht mehr. Dabei hatten sie auch Pech, als Limmer mit einem Direktschuss von der Strafraumgrenze nur die Latte traf.
Tore: 0:1 Stelzer (24. – Handelfmeter), 1:1 Wachter (45.), 1:2 und 1:3 Kuehnert (61. und 67.).
Gelb-Rote Karte: Wohlfart (Kulmbach/93.).

TSV Mistelbach – ZV Thierstein 1:1 (0:1)

Von Beginn an entwickelte sich ein gutes Bezirksligaspiel. Die technisch sehr versierten Gäste versuchten den Ball laufen zu lassen. Abgesehen von einer Möglichkeit für Mistelbach, bei der Frankenberger nach Hereingabe von Sippl am herauseilenden ZV-Torwart Köhler scheiterte (5.), neutralisierten sich beide Mannschaften aber weitgehend im Mittelfeld. Das 0:1 fiel völlig überraschend: Einen langen Ball über die Abwehr hinweg konnte Mistelbachs Torwart Freiberger zwar noch abwehren, aber gegen den Nachschuss war er machtlos. Mit Beginn der zweiten Halbzeit erhöhten die Gastgeber den Druck und verdienten sich den Ausgleich. Danach entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Glück hatte der TSV, als die Gäste mit einem Freistoß die Latte trafen und den Abpraller aus fünf Metern über das Tor hoben. Auf der Gegenseite standen zweimal die Mistelbacher frei vor dem Tor, scheiterten aber am Thiersheimer Torwart.
Tore: 0:1 P. Bastl (41.), 1:1 Ganster (64.).

TuS SchauensteinTSV Kirchenlaibach 2:3 (0:1)

Beide Mannschaften scheuten zunächst das Risiko und begnügten sich damit, das Geschehen zu kontrollieren. Daher hatte es kaum Strafraumszenen gegeben, bevor das 0:1 fiel: Masching hatte sich aus Abseitsposition abgesetzt und nutzte diesen Vorsprung zur glücklichen Führung für die Gäste. Die Schauensteiner wirkten geschockt und hatten alle Mühe, bis zur Pause nicht noch höher in Rückstand zu geraten. Gleich nach dem Seitenwechsel fiel dann zwar doch das 0:2 durch einen 25-m-Freistoß, aber die Platzherren steckten nicht auf. Mit dem eingewechselten Wunderlich in der Sturmspitze entwickelten sie deutlich mehr Druck. Der Anschlusstreffer fiel allerdings glücklich in einer unübersichtlichen Situation an der Torlinie. Wunderlich kämpfe mit drei Gegnern um den Ball, der letztlich im Tor landete. Umso sehenswerter war der Ausgleich, als Wunderlich aus 20 Metern in den Winkel traf. Mit besserer Chancenverwertung wäre in dieser Phase noch mehr für die Gastgeber möglich gewesen. Am Ende waren jedoch die Kirchenlaibacher glücklicher und erzwangen nach einer kurz ausgeführten Ecke und einer scharfen Flanke in den Schauensteiner Fünfmeterraum das Siegtor.
Tore: 0:1 Masching (32.), 0:2 Sendelbeck (47.), 1:2 Poellath (54. – Eigentor), 2:2 Wunderlich (75.), 2:3 Masching (85.).

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