Verzicht auf Service-Gesellschaft
Pflege in der Psychiatrie werde grundsätzlich besser vergütet als Pflege in der Somatik. Bittner erinnerte daran, dass im Gegenzug zur Tarifabsenkung auf die Gründung einer Service-Gesellschaft verzichtet worden sei und dass Mitarbeiter auch in patientenfernen Bereichen weiterhin im Unternehmen beschäftigt geblieben seien. „Viele andere Kliniken sind hier anders vorgegangen, um am Markt bestehen zu können.“ Außerdem würden die 80 Millionen Euro Investitionen nicht von der Gebo allein gestemmt. Für die Baumaßnahmen gebe es Zuschüsse, ein Teil finanziere sich aus Mieteinnahmen und Pflegesätzen.
Zusage von Denzler?
Heiko Ködel und Gerda Küfner, Personalratsvorsitzende am Bayreuther Bezirkskrankenhaus bis August 2016, berufen sich aber auf eine Zusage, die Bezirkstagspräsident Günther Denzler gemacht habe. Demnach soll der letzte Schritt zur Rückkehr in den Tarif noch bis zu seinem Ausscheiden aus dem Amt im Herbst erfolgen. Oberfranken sei der einzige Bezirk in Bayern, der seine Mitarbeiter nach untertariflichen Richtlinien bezahle, sagen sie. Denzler bekräftigt allerdings in seiner Antwort an den Kurier den Finanzierungsvorbehalt von Bittner: „Wir sind uns alle einig, dass wir so schnell wie möglich ganz zum TVöD zurückkehren wollen. Jedoch hängt der Zeitpunkt für weitere Maßnahmen von der wirtschaftlichen Entwicklung unserer Kliniken ab.“
Das wichtigste Ziel
SPD-Bezirksrätin Beate Kuhn kann sich an eine solche Zusage von Denzler nicht erinnern. Sie hoffe aber, dass dieser Zeitpunkt noch im laufenden Jahr sein wird, sagt sie. Die Rückkehr der Beschäftigten in den Tarif sei ihr wichtigstes Ziel bei ihrer Wahl in das Gremium im Jahr 2013 gewesen. „Das ist der erklärte Wille aller SPD-Bezirksräte.“ Im dritten Quartal solle es Gespräche darüber mit der Gebo-Leitung geben. Kuhn: „Ich bin zuversichtlich, dass das wird.“