Mutter und Kinder verbrannt

Von Susanne Will und Christian Dotterweich
Foto: NEWS5 / Merzbach Foto: red

Ein Familiendrama hat sich in Kirchehrenbach im Landkreis Forchheim abgespielt. In einem Einfamilienhaus wurden drei  Leichen gefunden: die einer erwachsenen Frau, sowie zwei tote Kinder. Die Polizei hat nun erste Ermittlungsergebnisse.

 
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Update (Mittwoch, 18.15 Uhr): Nach den bisherigen Erkenntnissen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Bamberg hat die Mutter ihre beiden Kinder und sich selbst unter Einsatz von Brandbeschleuniger getötet. Eine Bekannte der 39-Jährigen hatte den Notruf gewählt und die Polizei gebeten, "dort nach dem Rechten zu sehen". Wer sich bei der Polizei gemeldet hat und was er genau gesagt hat – dazu will Jürgen Stadter von der Polizei-Pressestelle aus ermittlungstaktischen Gründen noch nichts sagen. Inzwischen bestätigten Untersuchungen der Rechtsmedizin, dass es sich bei der Frau um die Hausbewohnerin und ihre beiden zwei und vier Jahre alten Kinder handelt.

Ein Fremdverschulden, also die mögliche Beteiligung weiterer Personen, schließen die Beamten derzeit aus. Die bisherigen Ermittlungen ergaben, dass die Frau und ihre Kinder an einem Verbrennungsschock sowie einer Rauchgasvergiftung verstorben sind. Offenbar litt die 39-Jährige an einer psychischen Erkrankung. Sie hatte sich in der Vergangenheit auch in psychiatrischer Behandlung befunden. Ob die Krankheit im Zusammenhang mit der Tötung der beiden Kinder und dem Suizid der Frau steht, prüfen nun Polizei und Staatsanwaltschaft. Auch wenn die Personen identifiziert sind, laufen die Ermittlungen weiter.

Kirchehrenbach im Landkreis Forchheim liegt am Fuß des Walberla. Foto: Google Maps

 

Alles verraucht

Als Stadters Kollegen vor Ort eintrafen und das Haus betraten, entdeckten sie zunächst Rauch, der bis dahin noch nicht von außen sichtbar gewesen war. Anschließend machten die Beamten die grausige Entdeckung: Im Haus lagen die Leichen einer Frau und zweier Kinder.

Das Haus soll einer vierköpfigen Familie gehören, Vater, Mutter und zwei Kindern. Die sollen zwei und vier Jahre alt sein. Der Vater der Kinder war zu dem Zeitpunkt, als die Polizei das Anwesen entdeckt, nicht anwesend, sagt Stadter. Er kam allerdings später zum Tatort, Augenzeugen beschreiben ihn als tief geschockt. Anschließend wurde er in ein Krankenhaus gebracht.

Alle sind geschockt

Der große Einsatz von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten blieb in Kirchehrenbach nicht verborgen. Recht schnell sprach sich das Drama mit den drei Toten herum. Menschen, die eng mit der Familie befreundet  sind, sind geschockt wegen der Katastrophe. Der Mann soll vor wenigen Wochen das Haus verlassen haben, obwohl er sehr an seinen Kindern gehangen haben soll. Die Frau habe in den vergangenen zwei Jahren zwei schwere Schicksalsschläge einstecken müssen: Beide Eltern seien gestorben. Und es heißt, die Frau habe an Depressionen gelitten.

Noch unklar, ob die Flammen zum Tod geführt haben

In den nächsten Tagen hätte die Frau ihren Geburtstag feiern wollen – doch am Montag habe sie die Feier dazu abgesagt.

Während im kleinen Kirchehrenbach am Fuß des Walberla bereits erzählt wird, dass es sich bei der Toten um die Ehefrau und seine Kinder handeln soll, und sie erst die Kinder, dann sich getötet haben soll, hält sich die Polizei derzeit noch zurück. „Weder ist die Identifizierung abgeschlossen, noch ist der Tathergang klar“, so Stadter.

Auch was die Todesursache angeht, kann die Polizei derzeit noch nichts mit Sicherheit sagen – ob die Flammen verantwortlich waren oder andere Einflüsse zum Tod führten.

 

 

 

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