Betrüger kassieren halbe Million

Symbolfoto: Sven Hoppe/dpa Foto: red

450.000 Euro zahlte ein Tiroler innerhalb von zwei Jahren an Internetbetrüger, sogenannte Scammer - die bayerische Kriminalpolizei hat nun einen Verdächtigen bei einer Geldübergabe am Bahnhof in Rosenheim festgenommen.

 
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Er soll zu dem internationalen Betrügernetzwerks „Nigerian Connection“ gehören. Der 32 Jahre alte Kurier sitze in Untersuchungshaft, teilten die Beamten am Freitag mit. Die Ermittler wollen an die Hintermänner gelangen.

Vor zwei Jahren war das Opfer Polizeiangaben zufolge per E-Mail angeschrieben worden. Der 53-Jährige habe dabei helfen sollen, knapp sieben Millionen Euro von Deutschland nach Österreich zu transferieren und zahlte mehr als 20 Mal Geld an die Betrüger. Zehn Prozent der Gesamtsumme hätten diese dem Mann versprochen - etwa 700.000 Euro. Der 53-Jährige wandte sich schließlich an die Polizei.

Polizeisprecher Jürgen Thalmeier sagte über den Fall: „Das ist sehr schwierig, weil die Betrüger oft im Ausland sitzen.“ Die Zahl der angezeigten Fälle, in denen dann auch ein Verdächtiger festgenommen werden könne, sei sehr gering. „Die Dunkelziffer ist zudem sehr hoch.“ Die Polizei warnt davor, Unbekannten Geld zu überweisen.

Beim „Scamming“ erfinden Betrüger Geschichten, um Geld von Opfern zu bekommen. Beispielsweise täuschen die Betrüger ein Millionen-Erbe vor und geben an, einfach zu leistende Hilfe zu benötigen, um an das Erbe zu kommen. Dafür bieten sie den Opfern hohe Summen.

„Der Großteil der Menschen schmeißt die Schreiben in den Müll, ein kleiner Teil kann der Verlockung dann aber nicht widerstehen“, sagte Thalmeier. Das schnelle Geld gebe es aber nicht.

dpa

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