Strafverteidiger legt Rechtsmittel ein Betrug im Fitness-Studio: Berufung

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 Foto: red

Der Strafprozess wegen Abrechnungsbetrug im Fitness-Studio zu Lasten der AOK (der Kurier berichtete) wird aufgerollt. Der Verteidiger des vom Amtsgericht Bayreuth wegen achtfachen Betrugs verurteilten 72-jährigen Mannes aus dem Landkreis Kulmbach legte Berufung ein. Nun wird sich das Landgericht Bayreuth mit den Tatvorwürfen befassen müssen. Gegen mehr als 300 Mitglieder eines Kulmbacher Fitness-Studios hat die Polizei ermittelt.

 
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In zahlreichen Fällen sind bereits Strafbefehle ergangen, viele der Beschuldigten haben ihre Strafen auch schon bezahlt. Etliche weitere Mitglieder des Fitness-Studios werden wohl noch Strafbefehle erhalten. Allen wird das selbe Vergehen vorgeworfen: Die Kunden des Fitness-Studios, allesamt auch bei der AOK krankenversichert, haben von ihrer Kasse Zuschüsse für Gesundheitskurse beantragt und erhalten. Dabei haben sie, mit Bestätigung des Studios, erklärt, die Teilnahme an den jeweiligen Kursen extra bezahlt zu haben. In Wahrheit ist das aber gar nicht so gewesen. Der Besuch der Kurse war in den monatlichen Mitgliedsbeiträgen enthalten gewesen. Doch eben dafür hätte die AOK keine Zuschüsse gezahlt. Von der Staatsanwaltschaft und dem Amtsgericht war dieses Verhalten als Betrug gewertet worden. Entsprechend sind auch Strafbefehle mit Geldstrafen ergangen.

Urteil sieht 1600 Euro Geldstrafe vor

Der 72-jährige Mann aus dem Landkreis Kulmbach war bislang der einzige, der sich gegen einen solchen Strafbefehl gewehrt hatte. Er vertrat die Überzeugung, die AOK nicht betrogen zu haben. In der vergangenen Woche hatte das Amtsgericht Bayreuth den Mann wegen achtfachen Betruges zu einer Geldstrafe von 1600 Euro verurteilt. Mit seinem Verteidiger Alexander Schmidtgall will der Mann jetzt vor dem Landgericht um seine Unschuld kämpfen. Wann das Verfahren vor dem Berufungsgericht in Bayreuth beginnt, ist noch offen.

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