Per Briefkasten vom Kurz- in den Langzeitspeicher
Menschen können sich in der Regel nur sieben Dinge merken, dann steigen sie aus. Deutlich mehr gehe mit Hilfe des Briefkastensystems. Dafür gilt es zunächst, sich zehn Körperteile auszusuchen, die als sogenannte Briefkästen dienen. Jedes Ding, zum Beispiel von einer Einkaufsliste, muss nun mit dem entsprechenden Briefkasten verknüpft werden. Als Hilfsmittel dienen – natürlich – Bilder oder Geschichten. Wer mit Windeln als Knieschoner oder einer Mehlpistole im Bauchnabel umherläuft, wird beim Einkauf beides nicht vergessen. Höchstens beim übernächsten Einkauf wieder diese Bilder im Kopf haben – weil die neuen Geschichten weniger spannend waren. „Das kann ein Problem sein“, räumt Hofmann ein.
Warum Erwachsenen das Lernen manchmal leichter fällt
Manchmal verzweifelten Eltern daran, dass sie selbst den Lernstoff nach einmaligem Durchlesen im Kopf haben, die Kinder aber nach drei Wiederholungen immer noch nicht, berichtet Hofmann. Er beruhigt: Das sei kein böser Wille der Kinder. Der wichtigste Faktor für die Anhäufung neuen Wissens sei Vorwissen. Bildlich könne man sich das Gedächtnis eines Erwachsenen wie ein Netz vorstellen, in das neue Fakten an passenden Orten einhaken. Kinder müssen dieses Netz erst entwickeln, für sie sei das Lernen schwieriger. Eine Methode sei dafür tatsächlich die klassische Wiederholung. Eine andere spannende Geschichten.
Info: Ralf Hofmann hält Kurse zum besseren Lernen und Merken in ganz Süddeutschland. In der vergangenen Woche war er beim Tag des Merkens zu Gast an der Grundschule Meyernberg. Mehr Informationen unter www.merktechniken.de