Über das Konzert der Richard-Wagner-Stipendienstiftung Besser geht’s nicht

Von Florian Zinnecker

Es ist natürlich eine Unverschämtheit, das größte, mit Sicherheit beste und höchstkarätige Konzert des Jahres auf so wenigen Zeilen abzuhandeln.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Es handelte um das Stipendiatenkonzert der Richard-Wagner-Stipendienstiftung, der Name ist ein einziges Understatement, denn es musizierten hier nicht irgendwelche Schüler, sondern die besten der besten Musiker, die es auf dem Markt derzeit so gibt, unter anderem sangen etliche Festspielsolisten, und unter ihren Begleitern war, glanzvoll und ganz unauffällig, „Tannhäuser“-Dirigent Axel Kober. Was sie eint: sie alle waren einst Stipendiaten der genannten Stiftung, die drei Rheintöchter sind übrigens auch dabei.

Das Schema des Programms glich dem eines Schülervorspiels: einer nach dem anderen. Aber wegen der immensen Qualität glich die Veranstaltung einer kulturellen Leistungsschau. Und zwar: international, ein solches Niveau findet für gewöhnlich eher in großen Konzertsälen großer Städte statt und leider eher nicht in der Bayreuther Stadthalle. Für gewöhnlich. Heute schon: Günther Groissböck, Anja Kampe, Alexandra Petersamer, Benjamin Bruhns, nacheinander, innerhalb von zwei Stunden: Das gibt es eben nur hier. Und wenn Sie, verehrter Leser, eines Tages in großen Zeitungen große Kritiken über den Pianisten Rick-Henry Ginkel lesen oder den Klarinettisten Sebastian Manz, dann werden Sie sagen können: Die haben 2013 in der Bayreuther Stadthalle gespielt.

Es ist eines jener Konzerte, die einem nach einer schweren Woche wirklich aufbauen und – erleichtert und mit allem versöhnt – nach Hause gehen lassen.

Wer hier noch nicht berühmt ist, der wird es noch. Ganz sicher.