Nächster Schlag für Tourismus im Fichtelgebirge Bergwerk zu in Fichtelberg

 Foto: red

Nächster Schlag für den Tourismus in Fichtelberg: Jetzt ist auch das Silberbergwerk zu. Das bestätigte Christopher Dammer, der Leitende Bergdirektor bei der Regierung von Oberfranken.

 
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Wir haben den Betrieb einstellen müssen“, sagt er, aus Gründen der Sicherheit. Aber es bestehe keine Einsturzgefahr.

Vielmehr geht es um Dokumente und Stempel, um „formale Dinge“, sagt der Bergdirektor. Schon länger liegt das Bergamt deswegen im Clinch mit dem Betreiber, der Besucherbergwerk Fichtelberg GmbH. Dessen Geschäftsführer ist Joseph Hartmann, ein ehemaliger Bergmann. Die tragische Ironie: Er selbst war Leiter des Bergamtes in Bayreuth, das ihm jetzt den Betrieb seines Bergwerkes untersagt.

"Das ist Diskriminierung"

„Das ist Diskriminierung“, schimpft Hartmann. Denn Hartmann ist stolze 87 Jahre alt und fühlt sich wegen seines hohen Alters ausgebootet. „Das hat nichts mit dem Alter zu tun“, kontert sein Nach-Nachfolger im Amt, Christopher Dammer. Vielmehr gehe es um Zulassungen und Genehmigungen.

Die der alte Bergmann eigentlich kennen müsste. Aber noch immer wartet das Amt auf einen „form- und sachgerechten Betriebsplan“, gibt er zu. Und einen Vertrag mit der örtlichen Feuerwehr, dass sie unter Tage löscht, hat er auch noch nicht.

Lange Mängelliste

Die Mängelliste ist lang, 25 Punkte stehen drauf – aber Hartmann findet sie nicht mehr. Wie es weitergeht? „Das kann ich nicht sagen“, seufzt Hartmann. Aber bis alles geklärt ist, wird es keinen Barbara-Gottesdienst mehr unter Tage geben, keine Besuchergruppen, keine Goldwäsche unter Tage – alles Angebote des alten Bergmannes.

Und keine unerfolgreichen. In Hochzeiten waren 50.000 Besucher pro Jahr im alten Fichtelberger Silberbergwerk. In den letzten Jahren waren es immerhin noch zwischen 20.000 und 30.000 Besucher.

ott

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