Benk: Wassergruppe ohne Wasserwart

Von Harald Judas
Wohin geht es mit der Benker Gruppe? Die Entscheidung wurde einmal mehr vertagt. Foto: red Foto: red

Auch wenn die Tagesordnung langweilig klingt, steckt zurzeit Zunder in den Sitzungen des Wasserzweckverbandes Benker Gruppe. Zuletzt wurde die Diskussion über die künftige Größe des Verbandes an die ILE weitergeschoben. Jetzt die Zweckvereinbarung für die Übergabe von Wartungsaufgaben an die Gemeinde Bindlach vorerst nur vorläufig angenommen. Denn einen eigenen Wasserwart hat die Benker Gruppe nicht mehr - der wurde von Bindlach übernommen.

 
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Zuletzt wurde heftig darüber diskutiert, wie sich die Benker Gruppe künftig aufstellen kann: Soll der Wasserzweckverband die Mitgliedskommunen komplett aufnehmen oder sollten gar neue Gemeinden dazu kommen? Diese Diskussion wurde an die Ile Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland abgegeben – ein Vorgehen, das bei einigen Verbandsräten immer noch für Kopfschütteln sorgte. „Das wirkt wie auf die lange Bank geschoben“, sagt beispielsweise Klaus Bauer aus Goldkronach.

Auf der jüngsten Sitzung wurden nun klar: Zu einer engeren Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bindlach kommt es auf jeden Fall. Denn Bindlach hat seit dem 20. Oktober das Arbeitsverhältnis des Wasserwartes der Benker Gruppe übernommen.

Der Wasserzweckverband hat seither keinen Wasserwart mehr, sondern die die Betreuung seiner technischen Anlagen an die Gemeinde Bindlach abgegeben, die nun vier Wasserwarte angestellt hat. Dieser Schritt war nötig, da bestimmte Arbeiten nach den Unfallverhütungsvorschriften durch zwei Personen durchgeführt werden müssen.

Keine Einigung über Zweckvereinbarung

Für diese Übergabe ist eine Zweckvereinbarung nötig, über die in der Sitzung abgestimmt werden sollte. Es kam allerdings zu keiner Einigung. Kritisiert wurde insbesondere, dass der Zweckverband für Aufwand eine jährliche Pauschale von 2000 Euro zahlen soll und ein Viertel der Personalkosten übernimmt. „Ich finde 2000 Euro sehr hoch gegriffen“, sagt der Goldkronacher Roland Musiol.

Der Bindlacher Bürgermeister Gerald Kolb wollte die Regelung dennoch so anlaufen lassen, da erst nach einem Jahr detaillierte Kosten vorlägen. Einen gewichtigeren Kritikpunkt brachte Klaus Bauer vor: Er verwies darauf, dass eine solche Vereinbarung konkrete Festlegungen über alle Details einer Zusammenarbeit enthalten solle bis zur Frage, wer beispielsweise das Aufsichts- und Kontrollrecht wahrnimmt. Außerdem sollte eine genaue Kalkulation zugrunde liegen.

"Das geht nur mit Verträgen"

„Bei einer so großen Anlage alles aus der Hand geben. Das geht nur mit Verträgen“, sagte auch Horst Kanwischer aus Goldmühl. Letztlich wurde der Abschluss der endgültigen Vereinbarung vertagt. Um bis dahin nicht im rechtsleeren Raum zu agieren, einigten die Räte sich darauf, den ersten Entwurf befristet bis zur nächsten Sitzung zu verabschieden.

In diesem Zuge wurde auch festgelegt, dass die Gemeinde Bindlach auch das Fahrzeug des Zweckverbandes übernehmen soll, um eine Abrechnung des Fahrtaufwandes zu vereinfachen.

Viele offene Baustellen

Über die generelle künftige Ausrichtung des Zweckverbandes wird ebenfalls frühestens im neuen Jahr entschieden. Eine weitere Baustelle des Wasserzweckverbands ist das ausgelaufene Wasserrecht für den Brunnen I. Eine Studie über die Rahmenbedingungen lag aktuell noch nicht vor, auch diese Entscheidung musste vertagt werde.

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