Bekommt Kulmbach die Park-Sanduhr?

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Foto: Nicolas Armer/dpa Foto: red

Eine Park-Sanduhr für Kurzparker bringt der Kulmbacher Stadtrat Thomas Nagel (FDP) ins Gespräch. Vorbild könnte die Stadt Volkach sein, die vor über einem Jahr diese kostengünstige Möglichkeit eingeführt hat.

 
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Mehr als 2500 von den Park-Sanduhren seien dort bereits verkauft worden, schreibt Thomas Nagel in einer Mitteilung. Nach einem Jahr falle die Volkacher Bilanz positiv aus, und sie sei damit nicht allein. Ob Kulmbach nachzieht, hat nun der Stadtrat zu entscheiden. Nagel will das Thema in das Gremium einbringen.

Bis zu 18 Minuten kostenlos

Nur schnell einen Brief einwerfen, ein paar Bratwürste kaufen: Wer in Volkach, Bad Windsheim, Crailsheim oder auch in Kirchheim unter Teck solche kurzen Erledigungen vorhat, muss sich nicht mehr sorgen, einen Strafzettel zu kassieren, und auch nicht mehr Geld ausgeben als nötig. An Parkscheinautomaten ist die kürzeste Parkzeit meistens 30 Minuten. Die Parksanduhr schafft hier Abhilfe. Es obliegt der jeweiligen Stadt, wie lang sie mithilfe der Sanduhren das kostenfreie kurze Halten erlaubt. In manchen Städten sind es zwölf, in anderen 18 Minuten.

Die Parksanduhr wird mithilfe eines Saugnapfs von innen am Fenster der Fahrertür angebracht und umgedreht. Solange der Sand rinnt, hat man dann kostenlose Parkzeit. Die Sanduhr selbst kann man in den Städten, die sie verwenden, für Preise zwischen drei und vier Euro erwerben.

Wer hat's erfunden? Kirchheim unter Teck

Erfunden wurde das Ganze in Kirchheim unter Teck, und zwar schon 2013. Die Erfahrungen sind wie jetzt auch in Volkach positiv. Dort kostet eine der Sanduhren vier Euro – 5000 wurden im ersten Jahr verkauft. In Bad Windsheim hat das erste Probejahr so gut eingeschlagen, dass der Stadtrat nun beschloss, das Projekt bis 2020 zu verlängern. Nürnberg dagegen hat sich gegen das Projekt entschieden. Bei einer halben Million Einwohnern hätte man zu viele Sanduhren zu verteilen, lautete die Begründung.

Günstiger als die Brötchentaste

Was auf Kulmbach nicht zutrifft. Eine Park-Sanduhr wäre für Thomas Nagel die günstige Variante zur – bereits oft im Stadtrat angeregten – Brötchentaste an den Automaten. Denkbar sei, dass sich jeder eine Parksanduhr zum Beispiel in der Touristeninformation kaufen kann. Natürlich könnten aber auch die Einzelhändler Werbung für sich damit machen. Neben dem Vorteil, dass Kunden damit kurzzeitig kostenlos parken können und so ohne Angst vor Strafzetteln „auch mal kurz in der Stadt Kulmbach was einkaufen, statt an den Stadtrand zu fahren, ist die Parksanduhr auch eine prima Werbung für Kulmbach“, ist sich Nagel sicher. Er möchte die Idee nun in eine der nächsten Stadtratssitzungen einbringen. Auch FDP-Kreisvorsitzender Michael Otte unterstützt die Idee der Park-Sanduhr: „Zumindest eine Idee, die ernsthaft weiterverfolgt werden sollte, kostengünstig und effektiv für die Kurzparker in der Einkaufsstadt Kulmbach.“

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