Ganz zufrieden sind die Skater-Jungs mit dem neuen Platz aber nicht Beim Skatepark in Hollfeld geht's langsam vorwärts

Von Sarah Bernhard
Justin Derr, Tom Werner und Niko Popp freuen sich zwar über den Platz, den ihnen die Gemeinde zugewiesen hat - hätten aber noch Verbesserungsvorschläge. Foto: Harbach Foto: red

Lange haben sie für einen Skatepark gekämpft, jetzt sind sie einen Schritt weiter: Die Stadt hat den Hollfelder Skater-Jungs einen Platz zur Verfügung gestellt. Während Bürgermeisterin Karin Barwisch davon spricht, dass die Skater schon „kleine Geräte“ aufgebaut hätten, findet man an besagtem Ort allerdings lediglich: einen Haufen Schotter.

 
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Tom Werner geht das alles zu langsam. Er steht auf einer Wiese hinter der Gesamtschule, dort, wo früher die Fun-Arena war. Jetzt liegt hier ziemlich viel Schotter, obwohl den Jungs versprochen worden war, dass er Anfang September betoniert würde. „Wenn das nicht bald gemacht wird, brauchen wir dieses Jahr gar nicht mehr anfangen“, sagt Tom.

Doch allein dass überhaupt Schotter da ist, ist schon ein Fortschritt: Der 16-Jährige und seine Freunde kämpfen schon seit fast zwei Jahren für den Skatepark, sogar Bürgermeisterin Karin Barwisch (Bürgerforum) gibt zu: „Da eiern wir schon lange rum.“ Lange gab es gar keinen Platz für die Skater, im Frühjahr war dann der „Opel-Parkplatz“ am Oberen Tor im Gespräch (der Kurier berichtete), den die Skater aber als völlig ungeeignet ablehnten. Den Alternativvorschlag, ein Platz auf dem Schulgelände, befand wiederum Schulleiterin Christina Scharfenberg für ungeeignet. Nun hat die Stadt die ehemalige Fun-Arena zur Verfügung gestellt.

So richtig begeistert sind die Skater-Jungs davon nicht. „Das ist die Not-Not-Not-Notlösung“, sagt Tom. Denn eigentlich sei der Platz viel zu klein. „Aber besser als gar nichts“, relativiert er gleich wieder. Schließlich habe sich die Stadtverwaltung jetzt doch noch für sie eingesetzt.

Unter anderem, indem sie Uwe Schwarzmann davon überzeugt hat, den Schotter für die rund 300 Quadratmeter zu spendieren. „Ich wollte was für die Jugendlichen tun, damit die nicht ständig am iPhone hängen“, sagt der Hollfelder Bauunternehmer.

Nun wäre Hans Stenglein von der Firma Grasser mit dem Beton am Zug gewesen, „aber wissen Sie, wie es letzte Woche geregnet hat?!“ Zu betonieren, hätte bei diesem Wetter überhaupt keinen Sinn gemacht, sagt Stenglein, der der Gemeinde von sich aus seine Hilfe angeboten hat. Nächste Woche werde er wahrscheinlich mit der Arbeit beginnen.

Fehlen also nur noch die Geräte – für die wiederum Sponsoren gefunden werden müssen. „Aber wenn wir zur Sparkasse gehen und sagen: ,Sponsert uns!‘, dann nehmen die uns doch nicht ernst“, sagt Tom. Vielleicht wird den Jungs aber auch hier geholfen: „Kriegen wir zusammen hin“, heißt es aus der Stadtverwaltung. Und Bürgermeisterin Barwisch verspricht „so ein richtig originelles Teil“ bis zum Frühling. Dabei würde den Skatern schon die Halfpipe reichen, die die Stadt vor ein paar Jahren angeschafft hat, und die seitdem vor sich hingammelt. Hoffnungslos, heißt es aus der Verwaltung: Der Belag sei zu kaputt.

Alexander Brak sieht das anders: „Das geht bestimmt“, sagt der Hollfelder Schlosser, der zugesagt hat, zusammen mit den Skatern die ersten, kleineren Geräte zu bauen. Nicht, weil er so weniger Arbeit hat. „Sondern damit sie gleich lernen, wie es geht.“ Die Stadt habe versprochen, sich dann um die Abnahme der Geräte durch den TÜV zu kümmern. Zwar weiß Brak am Telefon nicht genau, wie weit der Platz im Moment ist. Aber eines weiß er sicher: „Ich bleibe dran. Und wenn der Platz fertig ist, werde ich draufstellen, was die Jungs als Erstes brauchen.“