In Oberfranken werden deutlich weniger Ausbildungsverträge aufgelöst als anderswo Bei uns halten die Lehrlinge durch

Von Elmar Schatz
 Foto: red

In Oberfranken werden weniger Lehrverträge vorzeitig aufgelöst als bayern- oder bundesweit – 13,5 Prozent betrug die Quote im Jahr 2011 im oberfränkischen Handwerk, 15,1 Prozent im Bereich Industrie und Handel. Bundesweit stieg die sogenannte Abbrecherquote 2011 auf 24,4 Prozent, Bayern insgesamt meldete knapp 20 Prozent.

 
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Heribert Trunk, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Bayreuth, und Thomas Koller, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer in Bayreuth, raten den jungen Leuten, sich vorher genau über den Ausbildungsberuf zu informieren. Trunk und Koller heben hervor, dass viele junge Leute nach dem vorzeitigen Ende eines Lehrverhältnisses in einem anderen, dann passenden Beruf neu durchstarteten.

Junge Menschen müssen sich über ihre Berufswahl informieren

„Wir als Wirtschaft haben die Aufgabe, die Realität des Arbeitslebens in die Schulen hineinzutragen“, sagt Trunk dem Kurier. Die Verzahnung von Schule und Wirtschaft sei ihm ein Herzensanliegen, so der IHK-Präsident, der jedem seiner vier Kinder eingeschärft hat: „Du musst wissen, was Du nicht willst.“ Praktika seien das beste Mittel gegen spätere Enttäuschung am Ausbildungsplatz. Der junge Mensch müsse sehen, was drin ist und nicht nur, was draufsteht, so Trunk.

Sonst gehe der Kochlehrling mit dem glamourösen Bild von Starkoch Alexander Herrmann im Kopf an die Arbeit – und habe plötzlich Tränen vom Zwiebelschneiden in den Augen. Gerade im Hotel- und Gaststättengewerbe merkten überdurchschnittlich viele Lehrlinge, dass der Beruf doch nichts für sie ist. Arbeitszeiten nachts und am Wochenende seien nicht jedermanns Sache. Die Statistik über Lehrvertrags-Auflösungen beinhalte aber eine Unschärfe, sagt Trunk. Nicht wenige Jugendliche unterschrieben zur Sicherheit gleich mehrere Ausbildungsverträge und kündigten die nicht benötigten dann wieder. Das verfälsche die Abbrecherquote.


Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der Wochenendausgabe (26./27. Januar) des Nordbayerischen Kuriers.

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