Bei Markgraf läuft's gut

Von Holger Stiegler
Straßenbau – nur ein Geschäftsbereich bei Markgraf. ⋌Foto: Ralf Münch/Archiv Foto: red

Die Stimmung war gut in der Kemnather Mehrzweckhalle. Schließlich konnten die Geschäftsführer des Bauunternehmens W. Markgraf – Thomas Löw, Winfried Praller und Liborius Gräßmann – gute Zahlen für das vergangene Jahr verkünden und einen optimistische Ausblick präsentieren.

 
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Löw bezifferte die Gesamtbauleistung im vergangenen Geschäftsjahr auf knapp 430 Millionen Euro. Für das laufende Geschäftsjahr 2016/2017 sei eine Bauleistung von rund 450 Millionen Euro geplant. Die derzeitige Auftragslage sei im Bereich Hochbau sehr gut und beinhalte bereits einen Überhang für die beiden nächsten Geschäftsjahre. Auch im Tiefbau sei der Auftragsbestand so gut wie noch nie.

Im Rahmen der vorgestellten Standortkonzepte bekannte sich die Geschäftsführung zur Region. Neben dem Bezug der neuen Büroräume am Standort Weiden werde derzeit an neuen Büroräumen für das Team des Asphaltmischwerks in Zinst gebaut. Das Standortkonzept Immenreuth befinde sich in Teilbereichen derzeit in der abschließenden Genehmigungsphase. Im ersten Schritt werde die Verlagerung des Bauhofs umgesetzt werden. Das Unternehmen investiert im vergangenen und laufenden Geschäftsjahr rund 13,5 Millionen Euro, in den kommenden drei Geschäftsjahren sollen es jeweils rund zwölf Millionen Euro sein.

In den Metropolen aktiv

„Der Geschäftsbereich Hochbau ist deutschlandweit vor allem in den Metropolregionen Berlin, Frankfurt, Hamburg und München tätig und seit Jahresbeginn auch mit einem neuen Regionalbüro in Stuttgart“, berichtete Löw. Der Bereich wickle eine Bauleistung von rund 360 Millionen Euro im Jahr ab. Als das bisher größte Einzelprojekt, gemessen an der Auftragssumme, entstünden in Stuttgart bis zum Jahr 2018 ein hochwertiges Bürogebäude sowie ein Wohngebäude mit Mikroappartements. Aber auch in der Region bleibe Markgraf aktiv. Als aktuelle Bauprojekte wurden exemplarisch das Bauvorhaben Corrugated Competence Center in Weiherhammer und der Neubau des Bürogebäudes von Tennet in Bayreuth genannt.

Investition in Immenreuth

Mit dem Fertigteilwerk in Immenreuth unterhält das Unternehmen eine eigene stationäre Produktionsstätte für Stahlbetonfertigteile. Von dort aus werden firmeninterne Baustellen schnell und kostengünstig beliefert sowie schlüsselfertige Bauvorhaben eigenständig abgewickelt. Seit der Inbetriebnahme einer neuen Betonmischanlage Ende Oktober 2016 können in Immenreuth hochwertige Architekturbetonfassaden hergestellt werden. Für den Hochbau gab Geschäftsführer Winfried Praller als Ziel unter anderem den Aufbau eines eigenen Planungsbüros sowie der Etablierung der BIM-Abteilung innerhalb der Unternehmensgruppe aus.

Dritter Flughafen als Auftraggeber

Das Kerngebiet des Geschäftsbereichs Tiefbau erstreckt sich vorwiegend auf den süddeutschen Raum. Mittlerweile wurde mit Stuttgart bereits der dritte Flughafen-Auftraggeber nach Nürnberg und München gewonnen. Häufig werden die Arbeiten direkt vor oder neben der Start- und Landebahn im Sicherheitsbetrieb unter Flugbetrieb durchgeführt.

Der Rohrleitungsbau konzentriert sich derzeit auf Aufträge im Bereich Fernwärme für die Stadtwerke München sowie für große überregionale Wasserversorgungsunternehmen.

Kurze Bauzeiten seien im Geschäftsfeld Asphalt- und Straßenbau gefragt. Hier seien die Kolonnen regional im Einsatz – im vergangenen Jahr etwa bei der Deckensanierung unter Vollsperrung auf der Bundesstraße B 22 zwischen Lehen und Speichersdorf oder auf der Autobahn A 9 zwischen den Ausfahrten Plech und Hormersdorf.

Arbeiten bei laufendem Betrieb

Die Arbeiten im Bahn- und Ingenieurbau müssten oft in Sperrpausen oder unter laufendem Betrieb erfolgen und könnten daher häufig nur an wenigen Wochenenden und nur in Schicht- und Nachtarbeit durchgeführt werden. Das sei auch beim größten Einzelauftrag der Firmengeschichte nötig, der Ertüchtigung Forchheim Süd im Rahmen der Bahn-Ausbaustrecke Nürnberg-Ebensfeld (wir berichteten). Hier seien rund 200 Personen im Einsatz.

Rund 900 Mitarbeiter

Erfreuliches berichtete Betriebsratsvorsitzende Thomas Schmidt insbesondere über die Mitarbeiterzahl. Diese sei in den ergangenen Jahren konstant gestiegen, so dass das Unternehmen mittlerweile rund 900 Beschäftigte zähle.

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