Bei Greiffenberger wird’s eng¶

Von Roland Töpfer
ABM in Marktredwitz ist das Sorgenkind der Greiffenberger-Gruppe.⋌Foto: red Foto: red

Bei Greiffenberger wird's immer enger. Jetzt verweigert der Abschlussprüfer ein Testat. Droht der  AG die Insolvenz?

 
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Der Vorstand erwartet nach eigenen Angaben, dass der Abschlussprüfer KPMG die Bestätigungsvermerke für den Konzern- und den Jahresabschluss 2015 versagen wird. Der Familienkonzern mit den Unternehmen ABM (Antriebstechnik/Marktredwitz), Eberle (Metallbandsägeblätter und Präzisionsbandstahl/Augsburg) und BKP (Kanalsanierung/Velten bei Berlin) hatte für 2015 wegen hoher Abschreibungen bei ABM fast 26 Millionen Euro Verlust ausgewiesen. Der Wertansatz von ABM war um 21 Millionen Euro nach unten korrigiert worden. Der Konzernumsatz war nur leicht auf 151,7 (minus 0,3 Prozent) zurückgegangen.

Investorensuche dauert an

Die Gesellschaft arbeitet nach eigenen Angaben weiter an der Umsetzung eines Konzepts zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit sowie zur Verbesserung der Ertrags- und Liquiditätssituation der Greiffenberger-Gruppe. In diesem Rahmen sei die Beteiligung von Investoren vorgesehen. Verhandlungen mit Investoren würden andauern.

Ergebnis am 8. Juli

Der Abschlussprüfer sehe sich derzeit außer Stande zu beurteilen, ob die Annahme der Fortführung der Unternehmenstätigkeit im Konzern- und Jahresabschluss 2015, von welcher der Vorstand ausgeht, gerechtfertigt sei, teilt das Unternehmen mit. Hierzu halte es der Abschlussprüfer für erforderlich, dass ihm weitere Unterlagen vorgelegt werden. „Diese Unterlagen konnten bislang nicht beigebracht werden, weil der Investorenprozess noch nicht abgeschlossen werden konnte.“ Man wolle den Abschlussprüfer nunmehr bitten, die Prüfung auf der Grundlage der derzeit zur Verfügung stehenden Unterlagen abzuschließen. Das Prüfungsergebnis erwarte man für den 8. Juli.

Aktie abgestürzt

Greiffenberger ist es bislang nicht gelungen, die notwendige Finanzierung zur Fortführung des Unternehmens zu beschaffen. Es geht um zehn Millionen Euro. Die Aktie ist mittlerweile auf unter 90 Cent abgestürzt. Greiffenberger beschäftigt rund 1000 Mitarbeiter, davon mehr als die Hälfte in Marktredwitz.

Stefan Greiffenberger, der sein Amt als Alleinvorstand Ende April niedergelegt hatte, ist seit Monaten erkrankt. Der langjährige Aufsichtsrat Marco von Maltzan hatte die Geschäfte deshalb schon im Oktober 2015 übernommen.