Bayreuther Basketballer in München BBC-Trainer: "Wir müssen frech spielen"

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Wieder einmal steht der BBC Bayreuth vor einem Bundesligaspiel, in dem so gut wie alles gegen ihn spricht: Am Sonntag, 13. Januar,  um 15 Uhr beim FC Bayern München wäre ein Sieg eine Sensation, die auf einer Stufe stehen würde mit dem kürzlichen 90:65-Triumph gegen Alba Berlin.

 
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Auf den ersten Blick scheint die Statistik durchaus ein paar Gegenargumente anzubieten: Längst nicht immer hat der FC Bayern so überzeugend gewonnen, wie es der Qualität seines Kaders angemessen wäre. Sechs Mal hat er auch schon verloren, darunter dreimal in heimischer Halle und einmal davon sogar gegen einen Außenseiter aus der unteren Tabellenhälfte (73:78 gegen Braunschweig).

Sechs Siege in Folge

Doch das alles sagt über die aktuellen Verhältnisse nicht mehr das Geringste aus. Seit Ende November ist alles vollkommen anders, denn da hat Svetislav Pesic das Traineramt vom glücklosen Bauermann-Nachfolger Yannis Christopoulos übernommen. Das erste Spiel unter der Regie des international renommierten Trainers der deutschen Europameister-Mannschaft von 1993 ging zwar noch verloren (70:82 bei Alba Berlin), aber seither gab es sechs Siege in Folge.

Vor allem die dreistellige Punktausbeute bei den ersten vier Erfolgen (mit dem Höhepunkt eines 123:97 in Hagen) war ein klarer Beleg für die neu entdeckte Spielfreude. Zuletzt bewiesen die Münchner mit 80:78 gegen Vizemeister Ulm, dass sie auch umkämpfte Spiele gegen Spitzenmannschaften gewinnen können.

Spätestens jetzt verdient die finanzkräftige Basketball-Abteilung des deutschen Fußball-Rekordmeisters den Platz unter den ernsthaften Titelanwärtern, den man ihr von Anfang an zugetraut hatte.

Viel härter als vorher

„Sie machen jetzt alles viel härter als vorher", erklärt BBC-Trainer Marco van den Berg den Einfluss seines Kollegen Pesic. „Rennen, verteidigen, rebounden – einfach alles." Die Folge sei viel mehr Druck in der Verteidigung und ein wesentlich effektiverer Fastbreak als zu Saisonbeginn.

Obwohl die Bayreuther schon im Heimspiel gegen den „alten" FC Bayern wenig ausrichten konnten (54:73), will ihr Coach die Rolle des krassen Außenseiters aber trotz allem auch in München selbstbewusst interpretieren. „Wir müssen frech spielen", sagt van den Berg und fügt schmunzelnd an: „Holländisch frech – das ist eine Qualität meiner Landsleute. Deswegen sind sie manchmal erfolgreich."

Sein Team dürfe nicht den Fehler vieler Außenseiter machen, vor dem Druck der Bayern-Verteidigung zu kapitulieren: „Man darf sich nicht dazu verleiten lassen, nur noch von außen zu werfen, sondern man muss diese Verteidigung attackieren."

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