Das Fett muss weg
Vor dem Wettkampf trainierte Knörl gezielt den Abbau ihres Körperfettanteils. Der liegt dann bei zwölf Prozent. „Das ist ziemlich niedrig“, sagt sie. Aber das sei nur die Bühnenform, die sie normalerweise nicht habe. Denn beim Bodybuilding ist am Wettkampftag der Körperfettanteil am niedrigsten, damit die Muskulatur zur Geltung kommt.
Das zeigen auch die Bilder auf ihrer Facebookseite. Da wirkt sie eher sportlich-athletisch als muskelbepackt. Doch das gilt nicht für Wettkampfphasen. Denn über der Muskulatur liegt eine Fettschicht und die muss weg, um die Muskeln in ihrer vollen Pracht präsentieren zu können.
Medizinisch gesehen ist ein so niedriger Körperfettanteil aber besorgniserregend. Bei einer normalgewichtigen Frau liegt dieser Anteil bei etwa 20 Prozent. „Über einen kürzeren Zeitraum ist ein so niedriger Körperfettanteil nicht bedenklich“, sagt Professor Christian Stumpf. Nur über einen längeren Zeitraum werde es kritisch, sagt der Sportmediziner am Klinikum Bayreuth. Dann könne es zu Hormonstörungen kommen.
Intensives Training vor dem Wettbewerb
Vor zwei Jahren hat die gelernte Arzthelferin ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und arbeitet seitdem als persönliche Fitnesstrainerin und Ernährungsberaterin. Auf die Idee, bei diesem Wettbewerb mitzumachen, kam sie vor einem Jahr. Von Ehrgeiz gepackt suchte sie sich ein Ziel – den Bodybuilding-Wettkampf.
Diese Idee spornte sie an und motivierte sie zusätzlich zu einem intensiveren Training in den drei Monaten vor dem Ernstfall. Da trainierte sie sieben Tage die Woche und hängte täglich noch eine Stunde Ausdauertraining dran. „Ein Training im Fitnessstudio ist nicht nötig, um in Form zu kommen“, sagt Knörl. Aber wer professionell Bodybuilding betreibt, muss ins Fitnessstudio.
Sie schafft das, was nur den wenigsten gelingt: Beim Gewichtheben stemmt sie 120 Kilogramm. Das ist mehr als das doppelte ihres Körpergewichts. Knörl wiegt momentan 54 Kilogramm. „In ein paar Monaten schau ich wieder anders aus“, sagt sie. Dann würden sich ihre Muskeln nicht mehr so klar abzeichnen und an ihrem Körper würden sich wieder mehr weiche Rundungen zeigen.