"Jede Preiserhöhung kostet Kunden"
Pfand auf Kaffeebecher? „Unrealistisch“, sagt Ensar Deger, Geschäftsführer des Coffee Store & more am Sternplatz. „Wir verkaufen Flaschen zum Mitnehmen und verlangen 15 Cent Pfand – selbst die bringen die wenigsten zurück.“ Er glaubt nicht, dass die Kunden das akzeptieren würden. 3,10 Euro verlangt er für einen großen Cappuccino. Egal, ob zum Mitnehmen oder im Café.
Einen Aufschlag für Pappe zu kassieren, kommt für Deger nicht in Frage. Weil jede Preiserhöhung bedeute, dass man Kunden verliert. Und weil es indirekt schon einen Aufschlag gebe – weil er denselben Preis verlange. Obwohl er für jeden verkauften Kaffee im Geschäft 19 Prozent Mehrwertsteuer zahlt und für den Straßenverkauf nur sieben Prozent. „Und bei Tassen habe ich Kosten fürs Spülen und die Bedienung.“
Kurios: Manche wollen selbst Espresso mitnehmen
Er selbst trinkt nur Espresso. Der ist mit zwei Schlucken weg. Wenn den jemand zum Mitnehmen verlangt, fragen ihn die Mitarbeiter dann doch, ob er ihn nicht lieber aus einer Tasse am Tresen trinken mag. Zur Not gibt’s aber selbst dafür Mini-Pappbecher mit Deckel.
Info: Jede Stunde werden in Deutschland 320 000 Einwegbecher verbraucht, sagt die Deutsche Umwelthilfe. Sie schätzt, dass pro Jahr allein 2,8 Milliarden Kaffeebecher im Müll landen. Die meisten wurden in Bäckereien gekauft. Die Umweltschützer fordern deshalb eine Abgabe von 20 Cent Pfand. Außerdem will der Verein eine Kampagne starten, um für die Nutzung von Porzellan- und anderen Mehrwegbechern zu werben.
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