Onlineverkauf von 19 000 Festspielkarten diesmal offenbar ohne Pannen Bayreuther Festspiele: Ausverkauft nach vier Stunden

Von Norbert Heimbeck
Netter Gag, der die Wartezeit verkürzen sollte: Ein lilafarbenes Männchen zeigte den Fortschritt in der Warteschlange der Kartenkäufer aus aller Welt an. Offenbar verlief der Onlinekauf diesmal ohne Pannen. Foto: Heimbeck Foto: red

Statt sieben Jahre lediglich zwei Stunden warten: Eintrittskarten für die Richard-Wagner-Festspiele 2015 gab es am Sonntag per Internet zu kaufen. „Sensationell“ sei es gelaufen, sagt Peter Maisel, Geschäftsführer des Internetdienstleisters TMT kurz nach 18 Uhr.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Um 14 Uhr am Sonntag wurde der Online-Shop der Festspiele „scharf“ geschaltet. Schon nach wenigen Minuten erschien die Meldung „Derzeit befindet sich die maximal zulässige Anzahl Kunden im Ticket-Shop – bitte warten“ auf dem Bildschirm. „Wir haben während der ersten Sekunden eine siebenstellige Zahl von Requests registriert,“ sagt Peter Maisel am Abend. Die Erleichterung ist ihm anzuhören.

Denn beim Online-Kartenverkauf im vergangenen Jahr war es zu einer schweren Panne gekommen: Insgesamt zwei Millionen Kunden hatten damals das Bestellsystem in die Knie gezwungen, manchen Kunden waren die persönlichen Daten anderer Besteller zugänglich. Davon war gestern keine Rede: „Wir haben eine andere Technologie verwendet und mehr Server zusätzlich eingesetzt,“ sagt Maisel. Bestellungen und Verkauf seien diesmal „absolut reibungslos verlaufen“.

Auch Peter Emmerich, Pressesprecher der Festspiele, bestätigt den positiven Eindruck: „Es war ein Erfolg, Gott sei Dank!“ Man habe aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt: „Um 18 Uhr waren wir faktisch ausverkauft“. Sicherheit sei diesmal vor Geschwindigkeit gegangen, kommentiert er Äußerungen von Kritikern, die zwei Stunden Wartezeit vor dem Bildschirm auf sich nahmen. Das Feedback der Käufer nannte Emmerich am Abend überwiegend positiv.

Am beliebtesten ist die diesjährige Tristan-Aufführung: „Die war am schnellsten ausverkauft.“ Bekanntlich führt in dem Stück Katharina Wagner Regie, Dirigent ist Christian Thielemann.

Insgesamt 19 000 Karten waren innerhalb von vier Stunden verkauft. Rund 4500 Rechnungen wurden vom elektronischen Bestellsystem verschickt. Jeder einzelne Besteller konnte maximal sechs Eintrittskarten erwerben. Zahlreiche Käufer kommentierten in den sozialen Netzwerken Facebook und Twitter ihre Eindrücke. Kritische Anmerkungen galten vor allem der Wartezeit, bis das OK zum erfolgreichen Abschluss einer Bestellung kam. Besonders in den ersten Minuten war der Ansturm von Interessenten aus aller Welt überwältigend. Bis zu 12 000 Käufer seien gleichzeitig in der Warteschlange gewesen, hieß es. Im Festspielhaus saßen acht bis zehn Mitarbeiter an den Rechnern.

Auf der Internetseite des Bestellshops zeigte ein lilafarbenes Männchen den Fortschritt in der Warteschlange. Nicht alle Käufer mussten indes lange Wartezeiten hinnehmen. Eine Nutzerin schreibt auf Facebook: „Um 14 Uhr pünktlich gestartet und um 14.21 Uhr hatte ich die Rechnung samt Tickets. Ich fand das diesmal äußerst top gemacht.“

Bilder