Bayreuther beim Ironman auf Hawaii

Mit einer starken Vorstellung beim Ironman in Klagenfurt – hier beim Anstieg zum Rupertiberg – bestätige der Bayreuther Markus Berger (vorne) sein Startrecht für den Ironman in Hawaii. Foto: red Foto: red

Das Rennen genießen und ankommen – „am besten mit einem Lächeln“. Mehr will Markus Berger gar nicht. Dass diese Wünsche aber gar nicht so einfach zu erfüllen sind, verdeutlicht ein Blick auf die Herausforderung, der sich der aus Bayreuth stammende Hobby-Triathlet stellt. In der Nacht zum Sonntag startet der 45-Jährige beim berühmten Ironman auf Hawaii.

 
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Die Zusage für die Teilnahme in Kailua-Kona erhielt Berger bereits im Februar dieses Jahres. Durch seine beständigen Leistungen über die Langstrecke sicherte sich der für den TSV Donndorf startende Bayreuther eines der sogenannten „Legacy Tickets“ der World Triathlon Cooperation. Die nötige finale Bestätigung des Startrechts holte sich Berger dann mit seinem Finish beim Ironman in Klagenfurt im Juli dieses Jahres. Für Berger geht damit ein Traum in Erfüllung. Gemeinsam mit 2600 weiteren Triathleten, darunter auch 200 deutsche Altersklassenathleten, wird er am Pier von Kailua Kona das Abenteuer Ironman Hawaii in Angriff nehmen.

Training bis zu 15 Stunden pro Woche nach der Arbeit

Die Qualifikationszusage kam zwar recht überraschend, aber nachdenken musste er über eine Teilnahme keine Sekunde: „Solch eine Chance bekommt man vielleicht nie wieder.“ Deshalb trainierte Berger neben seinem Vollzeitjob im Management eines Logistikunternehmens rund zwölf bis 15 Stunden in der Woche für seinen Traum.

Zehn Tage hat er inzwischen auf der Pazifikinsel verbracht, um sich an die klimatischen Bedingungen des Rennens zu gewöhnen. Auch wenn diese aufgrund von Hitze, hoher Luftfeuchtigkeit und wechselnden Winden als sehr extrem gelten, gerät der ehemalige Basketballer ins Schwärmen, wenn er an den Wettkampf denkt: „Hawaii ist einfach ein Mythos für jeden Triathleten.“

3,8 Kilometer Schwimmen im Pazifik, 180 Kilometer auf dem Rad durch die Lava-Landschaft und zum Abschluss der obligatorische Marathon durch die auslaugende Hitze – das Ziel auf dem Ali’i Drive erreichen die Teilnehmer erst nach 226 Kilometern und bis zu 17 qualvollen Stunden. So lange wird Markus Berger aller Voraussicht nach zwar nicht brauchen, ein konkretes Ziel hat er sich aber bewusst nicht gesetzt: „Ich möchte keine Prognose wagen und einfach das Hawaii-Feeling mitnehmen.“

Traum vom "Daylight Finisher"

Besonders freut er sich auf die letzten Kilometer: „Spätestens beim Zieleinlauf auf dem Alii Drive wird mit der Ansage ’Markus, you are an Ironman’ jede Qual vergessen sein.“ Und Qualen gibt es auf dem Weg dahin mit Sicherheit genug, wie er glaubt: „Die Bedingungen sind unglaublich hart und mit keinem anderen Rennen auf der Welt vergleichbar.“ So sei die Natur auf jedem Streckenabschnitt gnadenlos: „Das Schwimmen im Salzwasser mit der Brandung des Pazifiks, die böigen Seitenwinde beim Radfahren, die hohe Luftfeuchtigkeit und die Einsamkeit in den Lavafeldern beim abschließenden Marathon werden mich sicher des öfteren ans Limit bringen.“

Und zuletzt verrät Berger dann doch noch sein heimliches Ziel: „Daylight Finisher zu werden, das wäre ein kleiner Traum. Dazu müsste aber alles passen, denn nur wer vor Sonnenuntergang im Ziel ankommt, darf sich Daylight Finisher nennen.“ Dafür müsste er eine Zielzeit von knapp elf Stunden erreichen.

Auch Daniel Lunkenheimer am Start

Markus Berger ist nicht der einzige Bayreuther, der in Hawaii als Altersklassenathlet an den Start geht. Auch Daniel Lunkenheimer wird beim bekanntesten aller Langdistanz-Wettbewerbe mit von der Partie sein. Der 31-Jährige vom Team Icehouse sicherte sich das Ticket für Hawaii mit einer starken Leistung beim Ironman in Frankfurt im Juli. Mit der hervorragenden Zeit von 9:01:24 Stunden kam Lunkenheimer in Frankfurt unter mehr als 3000 Startern aus 65 Nationen auf Platz 45 ins Ziel.

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