Bayreuther auf der Kinoleinwand

Von Andrea Pauly

Als das Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium und der Schlosspark Fantaisie in Eckersdorf vor einem Jahr zu Filmkulissen wurden, verwandelten sich vier Bayreuther für ein paar Stunden in Mitglieder des Hofstaats. Sie haben als Komparsen im Film „Smaragdgrün“ mitgespielt und durften hinter die Kulissen schauen. Jetzt sind sie im Kino zu sehen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Jörg Ordnung aus Mistelbach (26): Er hat es für seine Freundin getan. „Ich dachte, ich mache ich ihr eine Freude, wenn ich da mitspiele“, sagt er. „Sie konnte es gar nicht glauben.“

Jana Starnets aus Bayreuth (19): Sie war Schülerin am Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium (MWG) und wollte schon mitspielen, als für „Rubinrot“ aus der Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier in Bayreuth gefilmt wurde. Damals war sie noch nicht alt genug. Die zweite Chance nutzte sie: „Wenn an der eigenen Schule gedreht wird, will man natürlich beteiligt sein.“

Roland Huppmann aus Bayreuth (54): Der Diakon an der Schlosskirche wollte seine Tochter anmelden.Doch sie war zu jung, und so machte er einfach selbst mit. „Da hatten sich über hundert Frauen beworben, aber fast keine Männer“, erinnert sich Huppmann. „Die wollten halt keine Strumpfhosen und alte Kostüme anziehen.“

Jan Zahradka aus Bayreuth (26): Er ist Jahrespraktikant an der Schlosskirche. Diakon Huppmann hat ihn auf die Idee gebracht. Dann sah er auch im Kurier die Meldung, dass Statisten gesucht werden, und bewarb sich. „Das war eine ganz neue Erfahrung.“

Beeindruckt vom Aufwand

Die vier Darsteller sind heute noch beeindruckt von ihren Erlebnissen - besonders von dem Aufwand, der hinter den Filmaufnahmen steckt. Drei Kameras, vierzig Techniker, Kameraleute, Kabelträger, Mitarbeiter in der Maske: „Das war schon verrückt“, sagt Jan Zahradka.

Bis nachts um zwei vor der Kamera

Die Statisten verbrachten mehr als zwölf Stunden am Set. Gedreht wurde bis nachts um zwei – deshalb durften Minderjährige nicht mitmachen. „Wir waren zeitversetzt in der Maske“, erinnert sich Huppmann. „Während die einen geschminkt wurden, warteten die anderen stundenlang in Klassenzimmern.“ In der selben Zeit drehten die Hauptdarsteller bereits in den anderen Räumen.

Kleiderprobe am Tag zuvor

Schon am Tag vor dem Dreh fand eine Kleiderprobe statt. „Man kam rein und dann hieß es gleich: ’Na, dann ziehen Sie sich mal bis auf die Unterhose aus’“, erinnert sich Huppmann lachend. Bequem waren die Kostüme nicht: Harte, enge Schuhe mit Absatz, in denen gerade den Männern schnell die Füße weh taten, enge Korsagen und breite Kissen unter den Röcken bei den Frauen.

Haare schneiden, Bärte rasieren

Wer mitspielen wollte, musste zuvor einen Vertrag unterschreiben. „Da stand unter anderem drin, dass man uns auch die Haare schneiden oder Bärte abrasieren darf“, sagt Huppmann. Essen durften sie nur, nachdem sie Jacken über die historischen Kostüme gezogen hatten –„falsch herum, damit es keine offenen Stellen gibt“, sagt Jana Starnets.

20 Tabletts mit Lachsschnittchen runtergeworfen

„Der Aufwand war wirklich massiv“, sagt Jörg Ordnung. „In einer Szene fällt ein Tablett mit Lachsschnittchen herunter. Das wurde ungefähr 20 Mal neu bestückt, immer mit echten Lachsschnittchen. Danach wurde jedes Mal sauber gemacht und der Boden gereinigt.“ Die Komparsen mussten genau darauf achten, wo sie stehen und gehen – und auch darauf, was sie in ihren leisen Hintergrundgesprächen sagen, die aufgezeichnet wurden: „Wir durften zum Bespiel nichts Technisches erwähnen“, sagt Jana Starnets. „Das war gar nicht so einfach.“

Filme mit anderen Augen sehen

Nachdem sie selbst Teil der Filmproduktion waren, sehen die vier Kinofilme heute mit anderen Augen. Jana Starnets ist sich jetzt bei Filmen bewusst, dass diese nicht chronologisch gedreht werden, sondern „zerstückelt“ erst im Nachhinein in die richtige Reihenfolge gebracht werden. Und Jörg Ordnung weiß jetzt: „Einen Film zu drehen, hat viel mehr mit Arbeit als mit Glanz zu tun.“

Mitmachen und gewinnen

Wir verlosen fünf mal zwei Karten für die Vorstellung am Samstag ab 14.30 Uhr mit anschließendem Gespräch und Autogrammstunde mit den Hauptdarstellern Maria Ehrich und Jannis Niewöhner. So einfach geht’s: Rufen Sie am Freitag, 8. Juli, bis 14 Uhr die Kurier-Hotline 0137/808401273 an oder schicken Sie eine SMS mit dem Inhalt kurier win smaragdgruen an die Kurzwahl 5 20 20 (50 Cent pro SMS oder Anruf). Die Gewinner werden umgehend informiert.

Bilder