Mehrere hundert Fische sind am Donnerstag im Roten Main verendet. Ursache: Ein Wasser-Kühlmittel-Gemisch, das bei Wartungsarbeiten im Eisstadion unsachgemäß entsorgt wurde. Die Polizei ermittelt.
Polizeibeamte und Vertreter der Ämter für Umwelt und Wasserwirtschaft entnahmenWasserproben und schickten einige Tiere zur Untersuchung ins Labor.
Wie sich im Laufe des Nachmittags herausstellte, war bei Wartungsarbeiten an der Kühlanlage des Eisstadions ammoniakhaltiges Kühlmittel ausgetreten. Die Flüssigkeit wurde von einem Mitarbeiter der Wartungsfirma offenbar versehentlich in einem alten Kanal entsorgt, der in den Fluss leitet. Dieser Kanal befinde sich im Gang zwischen Schwimmbad und Eisstadion, erklärt Sportamtsleiter Christian Möckel: "Früher wurde der genutzt, um Regenwasser zu entsorgen. Wir vermuten, dass die sich nichts dabei gedacht und das Gemisch da reingeschüttet haben."
Das Kühlmittel ließ den ph-Wert des Flusswassers ansteigen; zusätzlich wirkte das Ammoniak giftig auf die Fische. Das führte zum Verenden zahlreicher Tiere. Zurzeit gehen die Ermittler davon aus, dass einige hundert Fische verendeten. Der Rote Main war vorübergehend auf einer Länge von etwa 1000 Metern verunreinigt.
Inzwischen bestehe aber keine Gefahr mehr für den Fischbestand, erklärt Anton Fußeder vom Wasserwirtschaftsamt in Hof: Man habe den Zufluß des Gemischs rasch gestoppt. Das in den Fluss gelangte Kühlmittel habe sich schnell verdünnt. "Das Fischsterben scheint lokal begrenzt gewesen zu sein", sagt Fußeder. Man habe an einigen Stellen flußabwärts Proben entnommen; eine kritische Konzentration des Kühlmittels habe aber nicht mehr bestanden. Verendete Tiere, die flußabwärts angetrieben würden, seien mit hoher Wahrscheinlichkeit schon auf Höhe des Eisstadions verendet.
Die Polizei ermittelt jetzt wegen Gewässerverunreinigung gegen den Mitarbeiter der Wartungsfirma, der das Kühlmittel-Wasser-Gemisch entsorgte.