Thomas Hacker (FDP) nennt Oberbürgermeisterin mutlos
Wenn es ums Geld der Stadt geht, ist Thomas Hacker Merk-Erbes schärfster Kritiker. Dass die Oberbürgermeisterin jetzt Schulden tilgen will, unterstützt auch der Vorsitzende der FDP/DU-Fraktion. Er hat vor wenigen Tagen selbst einen Antrag gestellt, in dem er fordert: "Schuldenabbau jetzt." Hacker allerdings sieht mehr Spielraum und rechnet vor: Vier Millionen Euro Sondertilgung seien angesichts von 50 Millionen Euro liquiden Mitteln in der Kasse der Stadt "sehr bescheiden". Im vergangenen Jahr habe die Verwaltung für Investitionen 35 Millionen Euro ausgegeben, ein hoher Wert. Im Haushalt eingeplant war allerdings eine etwa doppelt so hohe Summe. Daran ändere sich auch in diesem Jahr nichts. Und: Auch die Gewerbesteuer eröffnet der Stadt weitaus größere Spielräume zum Schuldenabbau, als jetzt genutzt würden. "Für den Fall, dass das zweite Halbjahr so verläuft wie das erste, wird die Stadt mehr als 80 Millionen Euro aus der Gewerbesteuer erzielen", sagt Hacker. 60 Millionen sind im Haushalt vorgesehen. Wenn nur die Hälfte der über den Haushaltsansatz hinausgehenden Mehreinnahmen in den Schuldenabbau fließen würden, stünde die Stadt mit zehn Millionen weniger in der Kreide. Vier Millionen, wie die Oberbürgermeisterin vorschlägt, nennt er "ein eher schwaches Signal". Mehr Mut, fordert Hacker. Dann könnte die Stadt ihren alljährlichen Zinsaufwand senken und statt Zinsen zu zahlen, in sinnvolle Projekte investieren. Im Jahr 2014 hatte die Stadt 3,9 Millionen Euro für Zinsen ausgeben müssen.