Spendenaktion war erfolgreich Bayreuth: Sport für Vierjährige kann kommen

Von Frank Schmälzle
Hat hingehauen: Mit Spenden von Unternehmern und Bürgern wird jetzt ein Sportförderprojekt für Vierjährige bezahlt. Der Stadtrat hatte es mehrheitlich abgelehnt. Foto: Archiv/dpa Foto: red

25 000 Euro waren versprochen. Mehr als 33 000 Euro haben Spender um den Unternehmer Stephan Maisel zusammengebracht. Damit machen sie ein Projekt möglich, das Vierjährige per Gutschein über einen Mitgliedsbeitrag für ein Jahr zum Sport in Vereinen bewegen soll und das Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe vorgeschlagen hatte. Der Stadtrat hatte das Vorhaben in den Haushaltsberatungen gekippt, wegen konzeptioneller Mängel. Das ärgerte den Unternehmer so sehr, dass er die Initiative ergriff. Und schafft, was der Stadtrat ablehnte.

 
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Die Stadt nimmt diese Spende an. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss gestern einstimmig beschlossen. Man lobte das bürgerschaftliche Engagement von Maisel & Co. Und: Man hat Erklärungsdruck. Vertreter gleich mehrerer Fraktionen sagten, niemand im Stadtrat habe etwas dagegen, Kinder zum Sport zu motivieren. Das Aber bleibt aber. Ob Vierjährige nicht zu jung für Vereinssport seien, ob neben dem Sport nicht auch andere Freizeitbereiche gefördert werden müssten, ob angesichts des Teilhabepakets der Bundesregierung nicht eine Doppelförderung stattfinde, ob das Bayreuther Angebot sozial schwache Kinder mit wenig motivierten Eltern vielleicht gar nicht erreiche, ob nicht der Sport zu den Kindern in den Kindergarten, statt die Kinder zum Sport kommen sollten – all das kam auch gestern im Haupt- und Finanzausschuss zur Sprache. Bis Christine Düreth-Trat (BG) der Kragen platzte: „Ich bin sprachlos. Sagen wir doch einfach mal Ja. Und zerreden wir nicht wieder alles.“ Damit wandte sich Düreth-Trat gegen Begehrlichkeiten der CSU. Die hatte vorgeschlagen, mit dem Spendengeld nicht nur sportliche, sondern auch musische Aktivitäten von Kindern zu fördern. Dazu kommt es nicht.

Nach einem Jahr wird die Verwaltung über den Erfolg des Projektes berichten.

Wie der Stadtrat in der Haushaltsdebatte entschieden hatte, lesen Sie hier.

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