Möbelhaus, Naturschutz und Raser sind Thema bei Bürgerversammlung Bayreuth: Die Stadtverwaltung hat nichts gegen XXXLutz

Von Norbert Heimbeck
Vor leeren Tischen stand Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe bei der Bayreuther Bürgerversammlung. Foto: Wittek Foto: red

Nur mäßiges Interesse zeigten die Bayreuther an der Bürgerversammlung: Nicht einmal 20 Bürger nutzten am Dienstagabend die Chance zur direkten Ansprache der Referatsleiter im Rathaus.

 
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Im Saal des Gasthauses Moosing war nur ein Tisch voll besetzt, hier drängten sich die Referatsleiter und Mitarbeiter der Verwaltung. Auch eine gute Handvoll Stadträte war gekommen, die aber kein Rederecht hatten, die Bürger stehen bei dieser Veranstaltung im Vordergrund.

Elke Förster wollte wissen, warum die Stadt das Möbelhaus XXXLutz ablehne. Antwort von Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe: Das Unternehmen verhandle mit Himmelkron und sei durch Vorverträge gebunden. Baudirektor Hans-Dieter Striedl dazu: „Grundsätzlich haben wir nichts gegen das Möbelhaus.“

Sandra Doss erkundigte sich, ob und wann Besitzer eines Elektroautos in Bayreuth kostenlos parken und die Stadtbusse benutzen dürfen. Umweltreferent Ludolf Tyll sagte, das entsprechende Bundesgesetz sei kürzlich verabschiedet worden, aber noch nicht in Kraft getreten. Erst dann werde man handeln. Stadtwerke-Chef Jürgen Bayer ergänzte: „Als privatwirtschaftlich organisiertes Unternehmen sind wir nicht verpflichtet, Gratisparkplätze anzubieten.“ Die Nachfrage werde ohnehin gering sein: „Wenn Sie Einsamkeit suchen, besuchen Sie doch mal eine unserer Stromtankstellen.“ Die Umwelt brennt auch Manfred Rettner auf den Nägeln. Er monierte, dass Spaziergänger und Hundehalter die Auflagen im Landschaftsschutzgebiet Rotmaintal missachten: „Wenn da ein Storch in der Wiese steht, lässt man den Hund drauf los!“ Der Umweltreferent wies darauf hin, dass die Bürger der Stadt „in die Natur hinaus wollen. Die Situation in der Unteren Au ist nicht optimal. Aber die Gesetze sind nicht knallhart durchzusetzen.“

Josef Schindler beklagte schlecht beleuchtete Fuß- und Radwege, vor allem in der Universitätsstraße und auf der Strecke Klinikum-Oberpreuschwitz. Hierzu stellte Baudirektor Striedl die Frage: „Es geht nicht um einen Konkurrenzkampf ’Wer ist der Hellste?’“ Man berücksichtige bei der Planung auch die Beleuchtung der Radwege.

Manfred Rettner forderte dann noch verstärkte Geschwindigkeitskontrollen in der Preuschwitzer Straße: „Das ist eine Rennstrecke.“ Das Problem sei bekannt sagte Ludolf Tyll. Man überlege, demnächst ein Geschwindigkeitsmessgerät aufzustellen.

Nach einer guten halben Stunde unterbrach die Oberbürgermeisterin die Versammlung für kurze Zeit, aber auch nach der Pause kamen keine Fragen mehr.

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