Der Weg zur Lehrstelle
Udo Pfadenhauer ist höchst zufrieden: Der Sozialpädagoge betreut als Mitarbeiter der Handwerkskammer junge Flüchtlinge in Bamberg. Darunter 14 junge Menschen, die an drei Berufsschulen eine zweijährige schulische Ausbildung in Berufsintegrationsklassen absolviert haben. Sieben Männer hätten nun eine Berufsausbildung in Handwerksbetrieben begonnen, nämlich vier Bäckerlehrlinge, ein angehender Kfz-Mechatroniker und zwei Anlagenmechaniker. Ein Schüler absolviert in München eine Ausbildung zum Fliesenleger. Die Männer kommen aus Somalia, Sierra Leone und Afghanistan. „Wir hatten viele Anfragen von Betrieben aus dem Maler- und Lackiererhandwerk, dem Bauwesen und Bäckereien“, so Pfadenhauer, der mit dem Ergebnis sehr zufrieden ist. Die jungen Männer seien alle engagiert und motiviert, willig und bemüht, so der Betreuer, was sich auch in der großen Nachfrage von Betrieben, wo sie Praktika absolviert haben, niederschlägt.
In den Bayreuther Berufsschulen haben 19 junge Flüchtlinge das zweite Schuljahr, das Berufsintegrationsjahr, erfolgreich beendet, 14 mit Mittelschulabschluss, heißt es aus dem Beruflichen Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft (bfz) in Bayreuth, deren Mitarbeiter die Schüler ein Jahr lang betreut hat. Acht Schüler absolvieren nun eine assistierte Ausbildung. Fünf beginnen eine schulische Ausbildung zur Pflegefachhilfe, Altenpflege und Sozialbetreuer. Aber keiner der jungen Flüchtlinge – in Bayreuth leben momentan 50 unbegleitete junge Flüchtlinge – beginnt eine Lehre. Auf die Frage, wie viele junge Flüchtlinge in Bayreuth und der Region eine Ausbildung begonnen haben, müssen Handwerkskammer und Industrie- und Handelskammer (IHK) passen: keine Zahlen, aber Beteuerungen. „Die schnelle Integration jugendlicher Asylbewerber ist dem oberfränkischen Handwerk ein wichtiges Anliegen“, schreibt HWK-Geschäftsführer Rainer Beck.⋌gb