Betrunkene wirft Böller nach Nachbar

Foto: dpa Foto: red

Eine betrunkene Frau hat am Dienstag mit Böllern nach einem Nachbarn geworfen - gleich zweimal.

 
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Wie die Polizei mitteilt, warf die 50-Jährige am Nachmittag und am Abend je einen Böller aus dem Fenster ihrer Wohnung in der Lenbachstraße in Richtung eines Hausnachbarn. Der Mann blieb unverletzt, die Frau wird sich aber wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz verantworten müssen - und möglicherweise auch wegen versuchter Körperverletzung.

"Die beiden wohnen in demselben Mehrfamilienhaus", erklärt Polizeisprecher Thorsten Roder. "Warum die Frau die Böller geworfen hat, wissen wir aber noch nicht - die Ermittlungen laufen. Es ist möglich, dass es da einen Nachbarschaftsstreit gibt."

Fest steht: Gegen 15.30 Uhr schleuderte die 50-Jährige den ersten Böller aus einem Fenster ihrer Wohnung in Richtung des Hausnachbarn, der sich vor dem Haus befand. Der Böller explodierte mit einigem Abstand zu dem 43-Jährigen; der Mann blieb unverletzt. Eine weitere Hausbewohnerin beobachtete den Vorfall und verständigte die Polizei.

Ob die Frau den Böller gezielt auf ihren Nachbarn werfen wollte, war von den Beamten nicht festzustellen. "Zurzeit gehen wir davon aus, dass sie in Richtung des Mannes, aber nicht auf ihn, geworfen hat", sagt Thorsten Roder.  Weil das Zünden größerer Böller in Deutschland nur an Silvester gestattet ist - zu allen anderen Zeiten bedarf es einer Ausnahmegenehmigung -, ermahnten die Polizeibeamten die 50-Jährige: Sie hatte eine Ordnungswidrigkeit begangen.

Gegen 19 Uhr alarmierte dieselbe Hausbewohnerin erneut die Polizei: Die 50-Jährige hatte einen zweiten Böller aus ihrer Wohnung geworfen, wieder in Richtung des 43-jährigen Nachbarn. Der Mann erlitt wieder keine Verletzungen. Trotzdem betraten die hinzugerufenen Beamten diesmal die Wohnung der Frau, weil zu befürchten war, dass sie weitere Böller werfen könnte. Tatsächlich fanden sie im Innern mehrere Sprengkörper. Die Beamten stellten die Böller sicher.

Als sie daraufhin das Haus verlassen wollten, begann die Frau, lauthals herumzuschreien - und ließ sich nicht beruhigen. Schließlich nahmen die Beamten sie in Gewahrsam. Die Ursache ihres Verhaltens war bald gefunden: die 50-Jährige hatte 1,5 Promille Alkohol im Blut.

Sie wird sich wegen zweifachen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz verantworten müssen."Sollten die Vernehmungen ergeben, dass sie mit Vorsatz auf den Mann geworfen hat, würden die Ermittlungen außerdem auf Körperverletzung ausgeweitet", erklärt der Polizeisprecher.

cb

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