Insgesamt mehr als 450 Wohnungen in Planung - Bau eines Apartmenthauses beginnt Bayreuth baut

Von Frank Schmälzle
Gegen die Wohnungsnot: An der Rötgenstraße entsteht ein Apartmenthaus. Es ist eines von mehreren Bauprojekten, die insgesamt 450 neue Wohnungen schaffen sollen. Foto: Archiv/Andreas Harbach Foto: red

Wohnungsnot in Bayreuth: An zwei weiteren Stellen am Rande der Innenstadt wird jetzt und demnächst gebaut. An der Röntgenstraße entstehen 17 Apartments. Um die Ecke, zwischen der Leuschnerstraße und der Schwindstraße, ist ein kompletter neuer Wohn- und Geschäftspark vorgesehen. In den kommenden fünf Jahren sollen insgesamt mehr als 450 zusätzliche Wohnungen im Stadtgebiet entstehen. Das sind die wichtigsten Projekte:

 
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Die Apartments: Am Donnerstag, 22. Juli, findet der erste Spatenstich für ein Apartmenthaus an der Röntgenstraße statt. Mit 17 Wohnungen, die jeweils 45 Quadratmeter groß sein sollen. Die werden vorausichtlich im Frühjahr 2017 bezugsfertig sein. Das Gebäude soll etwa drei Millionen Euro kosten. Eine Besonderheit daran: Das Staatliche Bauamt Bayreuth ist Bauherr. Sozialer Wohnungsbau war bisher nicht das Geschäft des Amtes, das sich im Hochbau auf öffentliche Gebäude und Kirchensanierungen konzentriert. Dass das Amt jetzt erstmals Wohnungen errichtet, hat mit dem Wohnungspakt Bayern zu tun. Die Bayerische Staatsregierung  hatte im Oktober 2015 diesen Pakt zwischen Staat, Gemeinden, Kirchen und Wohnungswirtschaft beschlossen. Bis 2019 sollen damit im gesamten Freistaat bis zu 28.000  staatlich finanzierte oder geförderte Mietwohnungen entstehen. Bayern setzt dabei auf ein staatliches Sofortprogramm, ein kommunales Förderprogramm und den Ausbau der staatlichen Wohnraumförderung. Hierfür stehen bis 2019 rund 2,6 Milliarden Euro bereit. 14 Staatliche Bauämter, die geeignete Grundstücke für den Wohnungsbau anzubieten hatten, bekommen zusammen 70 Millionen Euro. In Bayreuth liegt ein solches geeignetes Grundstück für ein dreigeschossiges Apartmenthaus  zwischen Ludwig-Thoma- und der Leuschnerstraße gegenüber der Studiobühne. Es gehört dem Freistaat Bayern. Nach Angaben aus dem Bauamt soll die Stadt Bayreuth bei der Vergabe der Wohnungen an Mieter ein Mitspracherecht bekommen. Die Wohnungen zu vergeben, werde Aufgabe der Regierung von Oberfranken sein.

Der Wohn- und Gewerbepark: Im Juni 2009 hatte das Bauunternehmen Pöhner seinen Standort verlagert. Weg von der Leuschnerstraße, hin nach Wolfsbach. Fast exakt sieben Jahre später hat der Bayreuther Stadtrat jetzt ein Änderungsverfahren des Flächennutzungsplans für dieses versteckt liegende Areal zwischen Leuschnerstraße und Schwindstraße gestartet. Drei reine Mehrfamilienwohnhäuser will ein Investor  dort errichten. Zudem sind zwei Tiefgarage und zwei neue Gebäuderiegeln vorgesehen, in denen Wohnen und Gewerbe Raum finden sollen. Stadtbaudirektor Hans-Dieter Striedl rechnet damit, "dass an dieser Stelle ab Jahresbeginn 2018 gebaut wird". Bis dahin sind voraussichtlich alle planungsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt. Ein Problem gilt es aber noch zu lösen: Die Straße, die durch den Wohn- und Gewerbepark auf einer Fläche von etwa 9000 Quadratmetern führen wird, muss für Anwohner Fußgänger und Radfahrer offen sein, soll aber zugleich nicht zum Schleichweg für Autofahrer, die stadtauswärts unterwegs sind, werden. "Daran arbeiten wir", sagt Striedl. Das Gelände gehört der insolventen Burkhardt GmbH, deren Insolvenzverwalter Dr. Ulrich Graf ist. Graf sagt: Das Unternehmen aaa Real Estate aus Schwaig bei Nürnberg hat das Areal per Optionsvertrag gekauft. Die Immobilenfirma werde eine Wohnanlage im mittleren Preissegment errichten. Das Gelände ist mit Grundschulden belastet, der Verkaufserlös geht daher an Gläubigerbanken der ehemaligen Burkhardt GmbH.

Wo sonst gebaut und geplant wird: An der Wölfelstraße entsteht derzeit ein Gebäude mit 14 Wohnungen. Der Bau läuft bereits, die Fertigstellung wird im zweiten Quartal 2017 angestrebt.Sowohl für das künftige Wohngebiet Am Glockengut mit rund 300 neuen Wohneinheiten als auch das kleinere Baugebiet Frickastraße hat der Bauausschusses die baurechtlichen Planverfahren eingeleitet. Und für das künftige Wohngebiet an der Unteren Rotmainaue, der ehemaligen Herzogmühle, hat der Stadtrat dem neuen Bebauungsplan bereits zugestimmt. Dort soll auf einer Fläche von fast sieben Hektar eine neue Siedlung mit 18 Gebäuden und 90 bis 100 Wohnungen entstehen.

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