Auf dem Weg zur Urwelterlebnisgrube Bayern zahlt Forscher für Mistelgau

Von Thorsten Gütling
Die Tongrube Mistelgau gilt als einer der bedeutendsten Fundorte von Fossilien und Saurierknochen in ganz Europa. Die Grube soll gesichert werden, eine Urwelterlebnisgrube soll entstehen. Foto: red

Ein weiterer Schritt in Richtung Urwelterlebnisgrube ist getan. Im Zuge der Haushaltsberatungen hat der Bayerische Landtag den vier Außenstellen des Bayerischen Naturkundemuseums, darunter das Urweltmuseum Bayreuth, zwei wissenschaftliche Vollzeitkräfte in Aussicht gestellt. Das berichten die Landtagsabgeordneten Christoph Rabenstein (SPD) und Gudrun Brendel-Fischer (CSU) übereinstimmend. Als nächster Schritt muss nun die Finanzierung des Umbaus der Tongrube geklärt werden. Rabenstein rechnet mit Kosten von mindestens zwei Millionen Euro.

 
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Das Museum Mensch und Natur im Schloss Nymphenburg soll größer und moderner werden, Themen wie Biomedizin künftig abbilden. Unter dem Namen Naturkundemuseum Bayern soll es dann vier Außenstellen, sogenannte Regionalmuseen, geben: in Eichstätt, Nördlingen, Bamberg und Bayreuth. Dafür sollen diese vier Museen mit insgesamt zwei Wissenschaftlern aufgestockt werden. Gut denkbar, dass sich Bayreuth und Bamberg eine Stelle teilen werden, sagt Rabenstein.

Fischsaurier aus Mistelgau

Einer, der das mit verhandeln wird, ist Joachim Rabold. Rabold ist der Leiter des Urweltmuseums, dem Bayreuther Regionalmuseum. Und der hatte zuvor betont, dass er die Ausgrabungen an der Tongrube Mistelgau und die Restaurierung der Fossilien auch weiterhin leiten wolle. Zur Betreuung der Grube vor Ort fehle ihm aber das Personal. Wird der Haushalt des Landes wie geplant verabschiedet, könnte er das jetzt bekommen. Die Tongrube Mistelgau gilt als einer der bedeutendsten Fossilienfundorte Europas. Die meisten der Funde werden im Urweltmuseum Bayreuth gezeigt, darunter Fischsaurier.

„Klar ist eine halbe Stelle nicht ausreichend“, sagt Gudrun Brendel-Fischer. Aber es sei ein Schritt in die richtige Richtung. Mit der Personalstelle sei ein Hindernis überwunden, an dem die Urwelterlebnisgrube noch vor zwei Jahren gescheitert war. Damals hatte das Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst zwar gut zwei Millionen Euro an Fördermitteln zugesagt, die Zuschüsse aber daran gebunden, dass die Grube eher wissenschaftlich als touristisch genutzt und dafür wissenschaftliches Personal beschäftigt werde. Das konnten und wollten sich weder Freistaat, noch Landkreis noch die Gemeinde Mistelgau leisten.

Zwei Millionen Euro müssen her

Im Herbst wollen sich nun Beteiligte und mögliche Geldgeber an einen Tisch setzen. Ein Finanzierungsplan muss her. Denn die Pläne, die einer Delegation des Bayerischen Landtags im Frühjahr in der Tongrube präsentiert wurden, sind ambitioniert. Von einer Aussichtsplattform aus sollten sich die Besucher immer tiefer in die Grube hinab bewegen – und dabei die verschiedenen Erdzeitalter durchlaufen. Unten angekommen sollten sie den Forschern bei der Arbeit zusehen, oder selbst Hand anlegen. Rabenstein spricht von mindestens 2 Millionen Euro, die dazu benötigt werden.

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