Einhaltung von Tierschutz-Standards in Zirkussen oft mangelhaft
Zumal es mit der Einhaltung der Tierschutz-Standards in Zirkussen allzu oft nicht weit her sei, kritisiert die Opposition. Laut der Antwort des Umweltministeriums auf eine Landtagsanfrage der SPD-Abgeordneten Susann Biedefeld wurden bei den von den Kreisbehörden durchgeführten Kontrollen in bayerischen Zirkussen teilweise in mehr als der Hälfte der Fälle Verstöße registriert – 2012 etwa bei 123 Kontrollen 66 Verstöße, 2013 bei 116 Kontrollen 45 Verstöße. Die Schwere der Vergehen könne aus der Statistik jedoch ebenso wenig abgelesen werden wie die Art der betroffenen Tiere, sagte eine Ministerialbeamtin im Landtag.
Laut Zirkusregister hielten bayerische Zirkusse im Jahr 2014 insgesamt 639 Tiere, davon 127 Wildtiere. Darunter befanden sich sechs Riesenschlangen, zwei Krokodile, 36 Tiger, fünf Elefanten, sechs Löwen, sechs Kängurus und vier Pumas.
„Wir wollen sicher nicht alle Zirkusse schlecht machen, es gibt auch sehr gute Beispiele für angemessene Tierhaltung“, sagte SPD-MdL Harry Scheuenstuhl: „Aber dass Defizite da sind, vor allem bei nicht so reichen Betreibern, das ist klar.“
Im Grundsatz sei die Staatsregierung für ein Verbot von Zirkustieren, die aufgrund ihrer Lebens- und Verhaltensansprüche nicht für derartige Haltungen geeignet sind, heißt es in der Antwort auf die SPD-Anfrage. Der hessischen Verbotsforderung wird Bayern im Bundesrat aber trotzdem nicht positiv folgen.
Bayern hinkt auch in anderer Hinsicht dem Tierschutz hinterher.
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