Baustellen-Mord: Prozess hat begonnen

Von Manfred Scherer
Der Tatort im Februar. Archivfoto: Otto Lapp Foto: red

Mord und Vergewaltigung wirft die Anklage einem Mann vor, dem seit Dienstagmorgen vor dem Bayreuther Schwurgericht der Prozess gemacht wird. Der Angeklagte soll Anfang Februar in der Rathstraße in Bayreuth einen älteren Arbeitskollegen erschlagen und ihn sexuell übel misshandelt haben.

 
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Dies bestätigte Clemens Haseloff, Pressesprecher des Landgerichts, auf Anfrage. Wolfgang Schwemmer, der Verteidiger des Angeklagten, sagte auf Nachfrage, er gebe vor Prozessbeginn keine Erklärung zu dem Fall ab.

Die Bluttat sorgte am Faschingsdienstag diesen Jahres für Aufsehen. Der Angeklagte, der zu diesem Zeitpunkt 26 Jahre alt war, arbeitete zusammen mit dem späteren Opfer auf einer Baustelle in einem Haus in der Rathstraße. Am Nachmittag entstand zwischen dem Angeklagten und dem 43-jährigen Opfer ein Streit, der eskalierte. Laut Haseloff soll der 26-Jährige den Älteren als Homosexuellen bezeichnet und ihn mit Fäusten und Gegenständen geprügelt haben.

In der Folge soll der Angeklagte sein bereits wehrloses und verletztes Opfer mit einem Gegenstand sexuell misshandelt und verletzt haben. Die Leiche des Opfers wurde tags darauf gefunden, die Bayreuther Kripo konnte den geflüchteten Verdächtigen relativ schnell fassen.

Zunächst erging damals ein Haftbefehl, der auf Verdacht des Totschlags lautete. Nunmehr wurde der Vorwurf verschärft: Laut Gerichtssprecher Haseloff laute der Vorwurf nunmehr auf Mord, weil die Anklage die Tötung des Opfers als grausam und aus niedrigen Beweggründen heraus bewerte. Sollte der Angeklagte tatsächlich wegen Mordes schuldig gesprochen werden, droht ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe.

Für den Prozess sind acht Verhandlungstage angesetzt.

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