Baur spürt stärkeren Gegenwind

Von Roland Töpfer
Baur-Chef Foto: red

Mehr Umsatz, ein Ergebnis unter den Erwartungen – so wird die Baur-Gruppe in Burgkunstadt das Geschäftsjahr 2015/16, das am 29. Februar endet, abschließen. „Wir werden zwar leicht unter unserem Ergebnisziel bleiben, erwirtschaften aber weiterhin im Vergleich zum Wettbewerb überdurchschnittliche Renditen“, sagte Baur-Chef Albert Klein (Foto) beim Neujahrsempfang in Kloster Banz.

 
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Der Vorjahresumsatz von 674 Mio. Euro werde um rund drei Prozent zulegen. „Wir übertreffen damit unsere Umsatzerwartungen.“ Im Otto-Konzernverbund zähle Baur weiter zu den renditestarken Unternehmen. Die Baur-Gruppe mit ihren rund 4000 Mitarbeitern habe sich einmal mehr als zuverlässige Säule des Konzerns erwiesen.

Verdrängungswettbewerb

Baur sieht sich mit einem immer stärkeren Verdrängungswettwerb konfrontiert. Zusätzlich zu den großen Anbietern drängen grenzüberschreitende Online-Händler in den Markt und immer mehr stationäre Händler entdecken E-Commerce als ein weiteres lukratives Standbein, so Klein. „Der Gegenwind für Baur wird immer stärker, der Wettbewerb schwieriger und härter.“ Es würden immer höhere Investitionen in Kunde, Preis und Technologie notwendig, um die Marktposition wahren zu können. „Dies führt uns klar vor Augen: Wir müssen einiges ändern, um auch in Zukunft erfolgreich im Markt bestehen zu können.“

Erhebliche Belastungen

Klein erinnerte an den schwierigen Start der Logisitik-Tochter Baur Fulfillment Solutions (BFS) ins Jahr 2015. Der Wegfall der Fressnapf-Abwicklung zum 30. Juni habe zu erheblichen Belastungen und Personalabbau geführt. „Die fehlenden Umsätze des ehemaligen Großkunden hinterließen zudem negative Spuren im Zahlenwerk.“ Dank einer hervorragenden Mannschaftsleistung, verbunden mit hohen Produktivitätssteigerungen und Mengenzuwächsen beispielsweise beim Kunden s.Oliver, sei BFS nun wieder im Aufwärtstrend.

Neuer Kunde für BFS

BFS sei im laufenden Geschäftsjahr nach Abschluss der Restrukturierung wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Als neuer Kunde konnte die US-Marke Eddie Bauer gewonnen werden. Es gebe weitere aussichtsreiche Verhandlungen mit potenziellen Neukunden. Klein: „Wir wollen unsere Position als bedeutender Logistikstandort in Oberfranken innerhalb der Otto Group wahren und wo immer möglich ausbauen.“

Für die Frau ab 40

Die aktuell Lage des Unternehmens sei gut, aber allein ein „Weiter so“ wäre unternehmerisch verantwortungslos. „Die Baur-Gruppe wird sich verändern.“ Amazon, Zalando, Google oder Startups zeigen, wie rasant neue Geschäftsideen im Internet umgesetzt werden können. Klein: „In der digitalen Transformation unseres Unternehmens sind wir noch nicht da, wo wir hin wollen und auch hin müssen.“ Mit einer Vision 2025 fixiert Baur seine künftige Ausrichtung. Baur will zum Zielgruppen-Spezialisten für seine Zielkundin, die Frau ab 40, werden.