Nach Müllers Worten verläuft die Wertentwicklung eines Eigenheims regional ganz unterschiedlich. „Grundsätzlich kann sagen, die Lage einer Immobilie ist das wichtigste Kriterium für ihre Wertentwicklung. Je besser die Lage, desto wertbeständiger ist die Immobilie.
Nähe zur Universität
Als Kriterien für die Lage nennt der Immobilienmakler unter anderem die Zukunftsperspektive eines ganzen Raumes und seine Infrastruktur. „Bayreuth ist und bleibt als attraktiver Universitätsstandort und Regierungssitz gefragt“, fasst Müller zusammen.
„Der Bedarf ist noch lange nicht gedeckt“, sagt Holger Bär, Bürgermeister von Goldkronach. Dort werden in Kürze zwei größere Baugebiete von privaten Investoren erschlossen. Die Stadt hat keine eigenen Bauplätze im Angebot. Größere Nachfrage auch beim Markt Thurnau. „Wir haben in der Woche zwei bis drei Anfragen“, sagt Bürgermeister Martin Bernreuther. Auch in Thurnau treten zwei private Träger auf und übernehmen die Erschließung von Wohngebieten. So auch in Speichersdorf, Ortsteil Plössen. Gleichermaßen bemüht sich die Verwaltung des Marktes Thurnau darum, im Ort Leerstände zu nutzen und Baulücken zu schließen. Dazu wurde ein Leerstandskataster eingeführt.
Große Nachfrage kein Strohfeuer
Der gegenwärtige Bedarf ist offenbar kein Strohfeuer. Kommunalpolitiker und private Investoren rechnen offenbar damit, dass die Nachfrage länger anhält. „Mit unserer Baulandausweisung kommen wir der Nachfrage in den nächsten acht Jahren entgegen“, sagt Creußens Bürgermeister Martin Dannhäußer. Nicht anders schätzt Himmelkrons Bürgermeister Gerhard Schneider die Entwicklung ein.
Dabei deutet sich mancherorts auch schon die Trendwende an. Denn das Häuschen im Grünen ist nicht immer eine Garantie für den glücklichen Lebensabend. Nicht jeden Senioren stellt das Landleben zufrieden, einige zieht es zurück in die Stadt, in kleinere Wohnungen. So sagt der Immobilienmakler Müller: „Den Trend zum Altersruhesitz in der Stadt können wir bestätigen.“ Dahinter stehe der Wunsch vieler Senioren nach höhere Lebensqualität im Alter. Eben die beginne mit dem vielfältigen Angebot von Kunst und Kultur in der Stadt, den Busverbindungen und der Nähe zu Ärzten.
„In der Regel möchten sich Senioren verkleinern“, so Müller. Da werde die Eigentumswohnung in der Stadt mit Rundum-Betreuung durch Hausverwaltung und Hausmeister wieder interessant.