Zwei Lösungswege für ein Haus im Außenbereich
Auf der Tagesordnung stand ein weiterer Bauantrag für ein Einfamilienhaus im Ortsteil Wichsenstein - wieder mit einem Flachdach. Bürgermeister Zimmermann hätte erneut nichts dagegen gehabt. Aber wieder versagte der Bauausschuss einem Flachdach seine Zustimmung. Zimmermann beugte sich und schlug vor, dem Antrag zuzustimmen, wenn der Bauherr sein Dach anders plant. Außerdem müsse der Flächennutzungsplan geändert werden, damit das Grundstück überhaupt bebaut werden darf.
Diese, laut Zimmermann mit dem Landratsamt abgestimmte, Lösung schmeckte wiederum Georg Lang nicht. "Jetzt dem Bauvorhaben zuzustimmen unter irgendwelchen Auflagen, das ist ohne Not", sagte er. Mehrfach ging es in der Folge zwischen Lang und Zimmermann hin und her. Und immer wieder versuchte der Bürgermeister zu verdeutlichen, dass es im Prinzip nur darum gehe, dem Landratsamt zu signalsieren: Wir sagen grundsätzlich ja zu diesem Bauvorhaben.
Lang: Rathaus hält Bauwerber hin
Doch Lang beharrte darauf, planerisch einen komplett anderen Weg einzuschlagen, um den Bau zu ermöglichen. "Wir haben dort ein nicht bebaubares Grundstück", sagte er. "Wir könnten im Rahmen einer kleinen Bauleitplanung alles regeln."
Zimmermann erklärte, dass die Verwaltung bereits seit der Bauvoranfrage vor einem Dreivierteljahr mit der Sache befasst sei. "Wieso sollen wir dem Bauwerber jetzt nicht alle Rahmenbedingungen nennen?" Lang wiederum meinte, wenn die Sache schon so lange laufe, habe man den Bauwerber im Rathaus "ganz schön hingehalten". Da konnte der Bauherr, der unter den Zuhörern saß und in der Sitzung kein Rederecht hat, nicht mehr an sich halten und rief dazwischen: "Das ist nicht der Fall."
Georg Lang ließ sich davon nicht beirren. Erneut kritisierte er die vorgeschlagene Vorgehensweise des Bürgermeisters. "Wir machen uns und dem Bauwerber das Leben schwer." Den Beschlussvorschlag des Bürgermeisters, den Bau über einen geänderten Flächennutzungsplan zu ermöglichen, nannte er eine "hemdsärmelige Lösung". Der Bürgermeister hielt an seinem Beschlussvorschlag fest. Lang wiederum: "Wenn wir den Beschluss so fassen, ist keinem geholfen." Zimmermann antwortete: "Das ist uns vom Landratsamt als der zügigste Weg empfohlen worden."
Mit 6:1 stimmte der Bauausschuss am Ende für den Vorschlag des Bürgermeisters.