Meyer sagt: "Es geht um Finanzen, Risiken und Qualität"
Ob das alles eine Vorentscheidung für den Erhalt des Bayreuther Werk ist? Ob er sich als Oberfranken mit Bayreuth-Bindung für den Standort einsetzen wird? „Emotionen spielen da eine geringere Rolle. Das sind keine Bauchentscheidungen“, sagt Meyer. „Es geht um Finanzen, Risiken und Qualität.“ Dass bereits im März eine Entscheidung über die neue Produktionsstruktur der BAT und damit über die Zukunft des Bayreuther Werks fallen wird, wies er zurück. Derzeit liefen Analysen in den Werken. Durch den Zukauf in Kroatien seien die Karten noch einmal neu gemischt worden. Meyer rechnet für Mitte des Jahres mit „einer Empfehlung. Dann wird es eine gemeinsame Entscheidung der deutschen Geschäftsführung und der Konzerngremien geben.“ Als Produktionschef für Westeuropa wird Meyer dabei ein wichtiges Wort mitsprechen. „Ja“, sagt er. „Ich habe den Hauptteil der Verantwortung. Und ich garantiere dafür, dass es eine faire Beurteilung gibt.“
Betriebsrat sagt: "Ich wäre gerne optimistisch."
Paul Walberer ist Gesamtbetriebsratsvorsitzender der BAT Deutschland, deren einziges Werk in Bayreuth steht. Er sagt: „Ich wäre gerne optimistisch. Aber ich kann es realistischerweise nicht sein.“ In dem unternehmensinternen Wettstreit der Standorte werde der Kostenvergleich immer mehr auf die Lohnkosten reduziert. „Und dann ist es natürlich klar, dass wir im Vergleich zu Polen oder Rumänien schlechter abschneiden.“ Alles andere als ein klares Bekenntnis der BAT zu ihrem weltweit größten Werk in Bayreuth, könne ihn nicht zufrieden stellen. Eine Teilschließung zum Beispiel – und solche Szenarien gebe es – werde die Kostenstruktur des Bayreuther Werks nicht verbessern.
Neuer Standortchef der BAT in Bayreuth wird Erik de Vries. Der Niederländer war seit März 2011 für die Produktion des Tabakwarenherstellers in Polen verantwortlich. Vries kennt Bayreuth: Vor seinem Wechsel nach Polen war er Produktionsleiter im Werk an der Weiherstraße.
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