„Als Kapitän gehört es ohnehin dazu, mal eine gemeinsame Aktion abseits des Spielfelds zu starten.“ Vor dem spielfreien Pokal-Wochenende habe man mal einen Trainingsabend mit einem Kabinenfest verlängert: „Wenn erst mal das Wetter besser wird, geht sicher auch mal was außerhalb der Halle.“
Die Bedeutung solcher Faktoren jenseits von Technik, Kondition und Taktik stehen für Bastian Doreth außer Zweifel: „Basketball ist ein Sport, in dem Individuen gut zusammenarbeiten müssen. Dabei ist es hilfreich, wenn sie guten Kontakt und Gemeinsamkeiten über die Sporhalle hinaus haben.“
Vor allem auf längere Sicht werde die Gesamtleistung davon profitieren: „Ich glaube, das ist das geheime Erfolgsrezept von Mannschaften, die im Vergleich zu anderen vielleicht nicht das ganz große Talent haben. So ein Charakter kann sich aber nicht in einem Jahr entwickeln, sondern braucht mehrere.“
Klare Ansage nach Göttingen-Niederlage
In ähnlicher Weise sieht sich der Lokalmatador in der Verantwortung für den Umgang mit der Öffentlichkeit. Bezeichnend war sein TV-Kommentar nach dem 62:91-Debakel in Göttingen: „Es war eine Frechheit, wie wir aufgetreten sind.“ Doreth zählt es zu seinen Aufgaben, sich den Fans zu stellen, „auch wenn die nach Niederlagen nicht ganz so glücklich sind“:
„Ich versuche dann zu erklären, wie das zustande gekommen ist, Und ich habe die Erfahrung gemacht: Wenn man das sachlich erklärt, dann verstehen das die Leute auch.“ Der Tonfall der anonymen Auseinandersetzung im Internet störe ihn zwar zuweilen („Ich habe nichts gegen Pfiffe in der Halle, aber es muss immer menschlich bleiben.“), aber grundsätzlich sei die Fankultur beim Basketball positiv: „Als Club-Fan weiß ich nur zu genau, dass beim Fußball ganz andere Sprüche kommen.“