Bananafishbones: So viel Nostalgie

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 Foto: red

Was für ein Wiedersehen: Vor vielen, vielen Jahren spielten die Bananafishbones noch auf kleinen Bühnen alternativer Kulturzentren, heruntergekommenen Industriehallen und Clubs. Damals waren die Bad Tölzer mit ihrem unverwechselbaren Country-Pop-Rock noch ein Geheimtipp in der bayerischen Indie-Szene. Und heute, 30 Jahre später, sind die Bananafishbones, längst massentauglich geworden.

 
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Weshalb sie am Samstag um 16 Uhr vor einem altersmäßig komplett gemischten Publikum auftreten durften. Wobei diejenigen, die die Band noch von früher kannten, am Samstag wohl in der Überzahl gewesen waren. Nur eben, wie die Bananafishbones, ein wenig älter geworden. Ihren Namen wählte die Band übrigens nach einem Song von The Cure. Seit 1991 spielen Sebastian Horn (Sänger, Gitarre), Florian Rein (Schlagzeug) und Peter Horn (Gitarre) in dieser Formation zusammen, nachdem Gründungsmitglied Thomas Dill ausgestiegen war.

Legendäre Auftritte in Bayreuth

Eine Landesgartenschau ist was Neues für die Bananafishbones, die allerdings 2014 bereits beim Nockerberg vor Massenpublikum auftraten. Ein Großteil der Zuhörer dürfte die Country-Folk-Band, die sich 1987 gegründet hat, noch von den legendären Auftritten im Bayreuther Zentrum kennen. Die einen hatten ihre Familien im Schlepptau, andere nutzen das Konzert, um alte Freunde wiederzusehen. Aber egal, Hauptsache einmal wieder in alten Zeiten schwelgen.

Die drei Oberbayern hatten ebenfalls viel Spaß bei ihrem Auftritt auf der Seebühne. Zum Mittanzen ließen sich so gut wie keine Zuhörer animieren. Das Publikum blieb die meiste Zeit auf den Stühlen oder in der Liegewiese sitzen. Was für die Bananafishbones wohl auch eine neue Erfahrung gewesen sein dürfte. Nicht einmal bei „Come to Sin“ ging richtig die Post ab. Vielleicht lag das an der spätnachmittäglichen Stunde, zu der das Konzert stattfand. In den Abendstunden wäre die Stimmung wohl eine andere, noch bessere gewesen. Der Akustik-Gitarren-Sound im unplugged-Stil kam trotzdem gut an.

Der Sänger, das Mädchen, der Millionär

Sänger Sebastian Horn erzählte zwischendurch immer wieder Anekdoten von früher, als es mit der Band so richtig losging. Er sei damals noch in der Gothic-Szene zu Hause gewesen. Die Gruppe begann als Schülerband und habe auch auf Hochzeiten gespielt. Wenngleich die Geschichte über das begehrte Mädchen, das einen reichen Russen geheiratet hat und dem die Band die Feier versaute, doch eher im Reich der Märchen anzusiedeln ist.

Das sympathische Trio spielte einen Querschnitt aus alten und neuen Lieder, gepaart mit Coversongs, von The Cure über Bob Marley bis zu Johnny Cash. Erst ganz zum Schluss erklang das wohl bekannteste Lied der Banafishbones –„Easy day“. Und genau dieses Motto entsprach ganz dem lässigen Auftritt der Drei. Nach gut 90 Minuten war das Konzert leider schon zu Ende – dabei hätten wir mindestens noch bis 18 Uhr gerne noch ein bisschen mehr von Banafishbones gehört.

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