Ein fleißiger Schreiber. Und Genauigkeitsfanatiker, der gerne belehrt und verbessert. Da sagt die junge Sprechstundenhilfe zum Kommissar, er komme wohl „wegen dem Heuschnupfen“ und der Kriminaler korrigiert sie: „Ja, ich komme wegen des Heuschnupfens.“ Ein Hoch auf den Genitiv! So wird der Krimi nebenbei zum Grammatiklehrbuch.
Abschweifungen halten den Leser auf, weil Dinge haarklein erklärt werden, die – erst später ersichtlich – zum Handlungsstrang gehören. Einen Monsignore lässt der Autor sagen: „Die Hexenverfolgung wurde damals vom Hochstift betrieben. Hier war der Fürstbischof als weltlicher Herrscher verantwortlich. Der Staat hat also gehandelt, nicht die Kirche.“ Feiner Unterschied.
Harry Luck: „Bamberger Fluch“
Franken-Krimi, emons-Verlag. 192 Seiten, ISBN 978-3-95451-821-0, 10,90 Euro