Ballett ist kein Sport, Ballett ist Kunst

Von Ulrike Sommerer
 Foto: red

So viele Tänzerinnen und Tänzer! 140 Kinder und Erwachsene haben am Wochenende eine Tanzgeschichte gezeigt. Die Ballettini-Gruppen der Tanzlehrerin Andrea Hilger haben „Summertime und Giselle“ aufgeführt. Ballettinis sind Ballett-Tänzer der Familienbildungsstätte. Andrea Hilger erklärt, was es mit Ballett auf sich hat.

 
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Wie lange dauert es, um mit den Kindern eine Choreografie einzustudieren?

Andrea Hilger: Für einen Tanz braucht man bei jüngeren Schülern acht Unterrichtsstunden.

Ballett tanzen überwiegend die Mädchen. Warum begeistern sich so wenige Jungs für Ballett?

Hilger: Das liegt zum Teil an unserer Gesellschaft, es wird den Jungen nicht wirklich angeboten. In anderen Ländern ist das etwas anders.

Wie viel muss man trainieren, um richtig gut tanzen zu können?

Hilger: Wer begabt ist, dem reicht es, zwei bis dreimal pro Woche zu trainieren. Dann kann man ein guter Tänzer werden. Allerdings Hobbytänzer.

Ist es schwer, als Balletttänzer Karriere zu machen?

Hilger: Weltweit gibt es sehr viele Ballettschulen. Aber es gibt nur wenige Stellen für Balletttänzer, die das zu ihrem Beruf machen wollen.

Was ist das Härteste am Tänzer-Dasein?

Hilger: Ein Tänzer empfindet sein Dasein nicht als hart. Für einen Tänzer ist es ja die Erfüllung eines Traumes, tanzen zu können.

Tut es weh, auf den Zehenspitzen zu tanzen?

Hilger: Nein. Aber die Füße müssen dafür geeignet sein und ein Tänzer braucht auch Kraft dafür.

Was unterscheidet Ballett von anderen Sportarten?

Hilger: Ein Tänzer bringt seine Persönlichkeit in den Sport ein und kann seine Ausdruckskraft zeigen. Tanz ist kein Sport. Tanz ist Kunst.

Warum geht es beim Ballett immer so streng zu?

Hilger: Es geht im Ballett nicht streng zu, das ist ein Gerücht. Es geht geordnet zu, weil man die Musik sonst nicht hört.

Wieso haben Tänzerinnen immer einen Dutt als Frisur?

Hilger: Damit die Haare bei Drehungen und Sprüngen nicht stören und die richtige Technik angewendet werden kann.

Die Ballettinis sind ja sehr erfolgreich – welche Pläne haben Sie noch?

Hilger: Unsere Pläne sind auch im nächsten Jahr, ins deutsche Nationalteam zu kommen und zur Weltmeisterschaft nach Barcelona zu fahren.

Wie alt sollte man sein, um mit Ballett zu beginnen?

Hilger: Man kann in jedem Alter anfangen. Wenn man Berufstänzer werden möchte, wechselt man ab zwölf, 14 Jahren von der Privatschule an eine Berufsakademie.

Wenn sich ein Kind für Ballett interessiert, was raten Sie ihm?

Hilger: Probier es einfach, dann weißt du, ob es das Richtige für dich ist.

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