Ministerium: "Finanzierungsvereinbarung wird wohl sehr schnell kommen" Bald Klarheit bei Festspielhaus-Sanierung

 Foto: red

Das Rätselraten über die Sanierungskosten des betagten Bayreuther Festspielhauses soll bald ein Ende haben. Nach Angaben des Münchner Kunstministeriums wird die Finanzierungsvereinbarung "wohl sehr schnell kommen". Das berichtete am Mittwoch im Hochschulausschuss des Landtags Toni Schmid, in Personalunion Bayerns höchster Kunstbeamte und Verwaltungsratschef der Bayreuther Festspiel GmbH.

 
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Nach einer groben Schätzung liege der Sanierungsbedarf des Festspielhauses bei 28 Millionen Euro, für die umliegenden Gebäude bei weiteren 20 Millionen. "Ich warne, diese Zahlen allzu ernst zu nehmen", schränkte der Ministerialdirigent gleich wieder ein. Gesellschafter der Festspiel GmbH sind der Bund, das Land Bayern, die Stadt Bayreuth und die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth. Der Bau auf dem Grünen Hügel ist mittlerweile knapp 140 Jahre alt. Saniert werden müssen nach Schmids Angaben Brandschutz, Heizung, Gebäudetechnik und insbesondere die bröckelnde Fassade.

"Mit mir hat niemand darüber gesprochen"

Ein weiteres Mysterium blieb vorerst ebenfalls ungeklärt: Die Frage, ob der Bund als Gesellschafter aussteigen will. In den vergangenen Monaten gab es Vermutungen, dass der Freistaat die Anteile des Bundes übernehmen könnte. Nach Schmids Angaben gibt es aber keine solche Initiative der Staatsregierung: "Nicht dass ich wüsste", sagte Schmid. "Mit mir hat niemand darüber gesprochen."

Heuer feiern die Festspiele den 200. Geburtstag Richard Wagners - doch im Jubiläumsjahr ist das Haus eingerüstet, damit die Besucher nicht von bröckelndem Fassadenputz verletzt werden. Die SPD kritisierte, die Sanierung sei über Jahrzehnte verschleppt worden. "Das ist sehr unglücklich gerade zum 200. Geburtstag", klagte der Bayreuther Abgeordnete Christoph Rabenstein. Der frühere Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) spendete Trost: "Wenn kein Geburtstag wäre, würde es (die Sanierung) wahrscheinlich noch mal fünf Jahre länger dauern."

Wahnfried: Kostenschätzung wird vermutlich eingehalten

Weniger Zweifel gibt es bei der Sanierung des Richard-Wagner-Museums im früheren Wohnhaus des Komponisten, der Villa Wahnfried - "Hier wo mein Wähnen Frieden fand - Wahnfried - sei dieses Haus von mir benannt." Die Kostenschätzung von 15,5 Millionen Euro werde vermutlich eingehalten, sagte Schmid. Die Bauarbeiten an der Villa sollen demnach im Laufe des Jahres 2014 abgeschlossen werden. Der Rohbau der neuen Erweiterungsbauten soll bis November stehen.

dpa

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