Bahn setzt auf autonom fahrenden Bus

Foto: Christof Stache/afp Foto: red

Die Deutsche Bahn hat im niederbayerischen Bad Birnbach erstmals ein autonom fahrendes Gefährt im öffentlichen Straßenverkehr in Betrieb genommen.

 
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Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, verbindet der weiß-rote Elektrobus das Ortszentrum mit der Therme des Kurorts und rollt dabei mit Tempo 15 auf einer Strecke von 700 Metern über öffentliche Straßen.

Die Mitfahrt für die bis zu sechs Fahrgäste ist bis auf weiteres kostenlos. Das Angebot im Linienverkehr besteht täglich zwischen 8 Uhr und 18 Uhr. Ab 2018 ist eine zusätzliche Verbindung zum Bahnhof geplant. Die Gesamtstrecke verlängert sich dann auf mehr als zwei Kilometer.

"Gerade sind wir komplett automatisiert in ein neues Verkehrszeitalter gefahren", sagte Bahn-Chef Richard Lutz nach Unternehmensangaben nach der Premierenfahrt.

Das Projekt solle dazu beitragen, "Straße und Schiene noch stärker zu vernetzen und damit auch auf dem Land individuelle Mobilität ohne eigenes Auto zu ermöglichen".

An der Umsetzung beteiligt waren neben der Deutschen Bahn auch der Landkreis Rottal-Inn, der Fahrzeugentwickler EasyMile, der TÜV Süd und die Gemeinde Bad Birnbach.

Der Kleinbus verfügt weder über ein Lenkrad noch über ein Gaspedal. Allerdings ist im Linienverkehr ein Fahrtbegleiter an Bord, der bei Bedarf eingreifen kann.

So ist der Bus nach Bahnangaben bisher nicht in der Lage, Hindernissen selbstständig auszuweichen, sondern folgt automatisiert seiner vorprogrammierten Route. Das Ausweichen müsse dann der Fahrtbegleiter mittels eines Joysticks übernehmen.

Sicherheitshalber wird daher auch die Geschwindigkeit des übrigen Verkehrs durch Schwellen gedrosselt und durch Hinweisschilder auf das Experiment aufmerksam gemacht.

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