Das Attest des Fachmanns für Auerbachs Weiher sieht ebenfalls gut aus. Sie sind vorwiegend nur „mäßig verändert“, Das treffe auch auf den Stadtweiher zu. Vier der sechs Weiher unterhalb der Siechen-Siedlung konnte Trepesch sogar als „naturnah“ einordnen.
Bessere Zustände der Gewässer ließen sich beispielsweise durch eine naturnahe Gewässerhaltung, durch das Anpflanzen von Gehölzen, das Einbringen von Totholz und Wurzelstöcken, dem Umbau von nicht durchgängigen Wehren, der Minderung von Einträgen aus der Landwirtschaft erreichen. Die Stadt könnte auch an Bächen Grund erwerben,um die Gewässer sich selbst zu überlassen. Im Prinzip sei es „ein ellenlanger Maßnahmenkatalog“ der zur Verfügung steht. Der Gewässerentwicklungsplan wird Arbeitsgrundlage für die nächsten Jahre erklärte Neuß. Zum Beispiel in Sachen Stadtweiher. Wenn es an die Sanierung geht, wird man auf den Plan von Trepesch zurückgreifen. Dieser schlug vor, mehr „Uferstruktur“ zu schaffen, um Lebensraum für Wasserlebewesen und Pflanzen zu bekommen und um Sedimente zurückzuhalten. Der Weiher soll aber auch „erlebbar“ bleiben.
Auch den Weiher wieder zu einem Badeweiher zu machen, hält er für machbar. Die Maßnahmen: Pufferstreifen und Filterröhricht im gegenüberliegenden Lohweiher halten Sedimente zurück. Eine Entschlammung des Badeweihers und das Schaffen von Verlandungszonen wären der Weg zurück zu einem naturnahen und gleichzeitig erlebbaren Gewässer. Eine weitere Voraussetzung dafür wäre aber auch, dass landwirtschaftliche Nutzung nicht bis direkt an das Gewässer heranreicht.
Eine weitere Maßnahme ist die eventuelle Freilegung des verrohrten Ortlesbaches im Rahmen des Projekts bodenständig. Darüber hinaus bestehen bereits Planungen des Wasserwirtschaftsamts für den Flembach in Michelfeld zu dessen Renaturierung und für einen besseren Hochwasserschutz.
Trepeschs Fazit: „Wir sind hier in Auerbach auf einem guten Weg. Man muss halt einfach weitermachen.“ Die Stadträte wollen das. Neuß versicherte aber, dass man Maßnahmen mit Interessengruppen, wie Sportanglerverein, Landesbund für Vogelschutz oder Dorfgemeinschaften abstimmen werde.
INFO: Das Gewässerentwicklungskonzept ist eine wichtige Grundlage für die Gewässerunterhaltung und den Ausbau. Es zeigt auf, wie ein Gewässer unter den vorhandenen Rahmenbedingungen wieder naturnah entwickelt werden kann. Dabei werden auch bestehende Fachplanungen (zum Beispiel Natura-2000-Gebiete) berücksichtigt. Das Konzept wird vom Bayerischen Landesamt für Umwelt gefördert. Auerbach hat den Gewässerentwicklungsplan zusammen mit Sulzbach-Rosenberg und der VG Königstein/Hirschbach in Auftrag gegeben.