Baden: August und September retten Bilanz

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Der Trebgaster Badesee. Archivfoto: Andreas Harbach Foto: red

Die Badesaison hat in diesem Jahr erst spät angefangen. Und nach sechs, sieben Wochen war der Sommer schon wieder vorbei. Die Kommunen mit Badeseen und Freibädern ziehen eine durchwachsene Bilanz, wie eine Kurier-Umfrage ergab.

 
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Trebgast: „Die Badesaison ist heuer ein wenig ruhiger angelaufen“, sagt der Trebgaster Bürgermeister Werner Diersch (SPD). Erst im August sei die Zahl der Gäste gestiegen, als die Ferienzeit losgegangen sei. Der Trebgaster Badesee sei ein Anziehungspunkt für ganz Oberfranken. „Insofern denke ich können wir außerordentlich zufrieden sein“, sagt Diersch.

Am Badesee habe die Gemeinde vor der Saison in die Überholung des Sonnendecks am Ufer investiert (25.000 Euro) und zwei weitere Tretboote angeschafft. Eine Webcam auf der Internetseite der Gemeinde informiert neuerdings aktuell über die Luft- und Wassertemperaturen.

Auch die Badeordnung sei überarbeitet worden: Schilder weisen jetzt darauf hin, wo der überwachte Badebereich endet. Ein Notfall hatte in diesem Jahr Schlagzeilen gemacht. Ein junger Asylbewerber war untergegangen und vom Bademeister rechtzeitig gerettet worden. Für Harald Will war das der erste Rettungsfall in dieser Art. „Der junge Mann kann noch einmal Geburtstag feiern“, sagt er. Mit über 50.000 Besuchern sei es eine gute Badesaison gewesen. Witterungsbedingt seien ein Drittel Badegäste weniger als üblich gekommen.

„Wir setzen auf die Eigenverantwortung der Badegäste“, sagt Diersch, „und darauf, dass die anderen Badenden aufmerksam sind und im Ernstfall die Wasserwacht alarmieren.“ Am Ufer stehen zudem Pfosten mit Rettungsringen und Notfallnummern.

Für Notlagen wurde ein Defibrilator angeschafft. Denn der Trebgaster See dient das ganze Jahr über als Naherholungsgebiet. Deshalb ist die Anlage von Januar bis Dezember offen - für Angler, Spaziergänger, Nordic Walker und Läufer. „Mittlerweile sagen auch die Trebgaster: ,Das ist unser See’“, freut sich Diersch.

Marktschorgast: „Wir haben 15 Prozent mehr Einnahmen als im Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre“, sagt Christian Popp aus dem Marktschorgaster Rathaus über die diesjährige Badesaison. Und das, obwohl die Preise gleich geblieben seien. Von August bis zum Ende der Saison im September habe es einen merklichen Besucheransturm am Goldbergsee gegeben. „Der See war an vielen Tagen gut besucht.“ Alles in allem haben 15.500 Badegäste einen Ausflug an den See gemacht. Deutlich weniger als im heißen Sommer 2015 (24.300 Besucher). Dennoch sind die Marktschorgaster angesichts der Erlöse zufrieden.

Himmelkron: Robert Gerstner aus der Himmelkroner Gemeindeverwaltung spricht von einem Jahr mit durchschnittlichem Freibadbesuch in diesem Jahr. Obwohl die Zahl der verkauften Tickets bekannt ist, könnten genaue Besucherzahlen nicht genannt werden. „Weil zum Beispiel die Zehnerkarten im nächsten Jahr wieder verwendet werden können“, sagt Gerstner. Der Unterhalt des Freibads koste viel Geld und der Betrieb bringe nicht unbedingt einen Gewinn.

Thurnau: Ein bisschen mehr als 13.500 Besucher waren es 2016 im Thurnauer Freibad. Am Anfang der Saison sei das Wetter schlecht abzuschätzen gewesen, so Armin Schamel, verantwortlich für den Freibadbetrieb. Vormittags habe es oft geregnet und es habe viele bewölkte Tage gegeben. Die Temperaturen seien im Juni und Juli nicht sehr freibadfreundlich gewesen. "An den stärksten Tagen zählten wir um die 600 Besuchern, der Durchschnitt lag bei 450 bis 500 Badegästen."  Die verlängerte Badesaion habe sich gelohnt: Es seien 1000 zusätzliche Gäste gekommen. "Uns fehlten im Vergleich zum vergangenen Jahr die Einnahmen von 250 Badegästen. Im Vergleich zu den Jahren davor liegen wir leicht über den Durchschnitt."

Kulmbach: „Dieses Jahr hatten wir wettermäßig einen sehr durchwachsenen Saisonstart, der einige Wochen angehalten hat“, teilt der Kulmbacher Stadtwerkeleiter Stephan Pröschold mit. Aufgrund des schönen Spätsommers sei die Saison um rund eine Woche verlängert worden. Das habe aber nicht ausgereicht, um die Schlechtwetterphasen auszugleichen. Mit Schulen und Vereinen kamen rund 73.000 Besucher ins Kulmbacher Freibad (2015: 84.000). Bei Badegastzahlen von bis zu 3.500 Personen pro Tag hätten die Mitarbeiter die Lage jederzeit im Griff gehabt.

Der Liegebereich am Beckenrand des Schwimmerbeckens mit Liegeplattformen und Freiflächen sei um drei Sonnendecks erweitert worden. Ein neuer Liegebereich sei auf der Fläche des ehemaligen Sprungturmes entstanden. „Beide Veränderungen wurden von den Besuchern sehr gut angenommen.“ Natürlich sei von jugendlichen Badegästen der Wunsch nach einer Sprunganlage geäußert worden. „Ob es Veränderungen für die nächste oder folgende Saisons gibt, wird in den zuständigen Gremien im Rahmen der Wirtschaftsplanberatungen diskutiert und entschieden.“

Das Bad werde jetzt winterfest gemacht und für die kommende Saison vorbereitet. Die Zuschüsse für die Freizeiteinrichtungen betragen pro Jahr im Durchschnitt: 650.000 Euro fürs Freibad, 650.000 Euro fürs Hallenbad, 250.000 Euro für die Kunsteisbahn. In der Summe sind das Pröschold zufolge 1.550.000 Euro, die von den Stadtwerken getragen werden.

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