Autofrei endet an Landkreisgrenze

Von Peter Engelbrecht
So sehen Sonntage ohne Autos bei Trebgast aus. Foto: Martin Koslowsky/Archiv Foto: red

Aus Kostengründen wird sich der Landkreis Bayreuth nicht am Autofreien Sonntag am 21. Mai 2017 in einem Teil des Landkreises Kulmbach beteiligen. Damit bleibt das Gemeindegebiet von Bindlach außen vor.

 
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Der Landkreis Kulmbach veranstaltet den Autofreien Sonntag auf der Staatsstraße zwischen Kauerndorf/Ködnitz und Trebgast inzwischen zum fünten Mal. Die Straße wird am 21. Mai von 10 bis 17 Uhr komplett für den Straßenverkehr gesperrt. Die Massenveranstaltung wird in Zusammenarbeit mit den Gemeinden Ködnitz und Trebgast und dem Bund Naturschutz organisiert, erläuterte Ingrid Flieger vom Landratsamt Kulmbach auf Anfrage.

Zwischen 7000 und 10 000 Teilnehmer waren in der Vergangenheit zu der alle zwei Jahre stattfindenden Großveranstaltung in das Tal des Weißen Mains gekommen. Zahlreiche Sport- und Freizeitmöglichkeiten sowie Informationen um Energie und Klimaschutz, Tourismus, Naturschutz und Gesundheit sorgten für den Erfolg, bilanzierte Flieger.Für die Bewirtung sorgen die örtlichen Vereine und die Gastronomie. Der Autofreie Sonntag habe sich zum "Mekka für Radler, Nordic Walker, Fußgänger, Inliner und Skater" entwickelt.

Aber: Eine Verlängerung der gesperrten Strecke bis Bindlach wird es im Mai 2017 nicht geben. Der Landkeis Bayreuth verzichtete darauf. Ausschlaggebend waren die dafür notwendig gewesenen umfangreichen Straßensperrungen für eine Bedarfsumleitung der Autobahn 9 und 70 und der damit verbundenen erhöhten Kosten im fünfstelligen Bereich. Herbert Retzer, Pressesprecher des Landratsamtes Bayreuth, verwies auf einen ablehnenden Beschluss des Kreisausschusses im Dezember 2016. Die Fraktion der Jungen Liste hatte damals einen entsprechenden Antrag gestellt, doch die Kosten ließen die Kreisräte zurückschrecken: Der finanzielle Aufwand wäre von bislang 15 000 auf dann mehr als 40 000 Euro hochgeschnellt. 

Die Teilnahme am Autofreien Sonntag hatte Landrat Hermann Hübner als "abenteuerliches und teueres Unterfangen" bezeichnet. Er hatte dem Kreisausschuss folgende Alternative vorgeschlagen: Der Landkreis Bayreuth könnte sich dem Fränkischen-Schweiz-Marathon und dem damit verbundenen Autofreien Sonntag im Landkreis Forchheim im September 2017 anschließen. Die Strecke sei mit Attraktionen wie der Bärenschlucht und dem Fränkische-Schweiz-Museum in Tüchersfeld entsprechend attraktiv. Es soll untersucht werden, ob eine Verlängerung des Marathons bis Waischenfeld möglich ist, berichtete Retzer. Ein Ergebnis liegt noch nicht vor. 

Der Landkreis Kulmbach hat für den kommenden Autofreien Sonntag rund 15 000 Euro eingestellt, berichtete Flieger. Die Summe ist für Beschilderung und Werbung vorgesehen. Die Verkehrsregelung übernehmen die jeweiligen Feuerwehren ehrenamtlich. Für Flieger ist es eine gute Gelegenheit, für das Radfahren zu werben. Radlergruppen aus der gesamten Region bis nach Kronach, Wunsiedel und Hof sind dabei.

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